Jahresende, Stimmungstief & wie wird 2016 mein bestes Jahr?

Jahresende, Stimmungstief & wie wird 2016 mein bestes Jahr?

Blogparade_Mein bestes Jahr - rezension von minimalistmuss.com

Hey Du da – Lieblingsleser – sag mal, wie geht es Dir dieser Tage?
Wie läuft Dein Jahresende gerade ab?
Ist bei Dir schon dekoriert?
Hast Du überhaupt Bock zu dekorieren? Bock auf Weihnachten?
Nervt Dich Frage: „Na? Hast Du schon alle Geschenke?“ auch so schrecklich wie mich?

Also, ich habe gerade die Nase gestrichen voll. Von allem!

Na gut, nein, stimmt nicht.
Ich übertreibe bloß, so wie Kinder das tun, wenn sie von „ALLE meine Freunde“ sprechen.

2 Sachen liefen letztens gewaltig schief und zogen dann den Rest mit sich. Diese Ereignisse haben Druck aufgebaut und es gab nur noch den „Reaktionsmodus“ für mich.
Nur noch Schadensbegrenzung.
Was heißen will: Wildes, teils panisches Gegensteuern und Zurechtbiegen von besch***enen Situationen. Ich habe nicht gesteuert, ich wurde gesteuert – und jetzt bin ich gerädert.

Jetzt, wo die Karre wieder läuft, ist die Luft raus!

Ich bin müde, habe wenig Lust mir den Weihnachtsstress anzutun und ich will dass dieses Jahr jetzt vorbei ist. Ich will, dass das neue Jahr mit einem Knall und viel Freude beginnt.

Und da ist sie wieder: Meine Erwartungshaltung!

Ich habe hohe, nein, ENORME Erwartungen an mich und an das was ich erreichen will.
Was Erwartungen angeht bin ich Narzisst – komplett ich-bezogen.
Mir ist „egal“ wieviel Du im Vergleich zu mir, oder wieviel ich im Vergleich mit Dir erreicht habe – das ist komplett uninteressant.
Ja, ich weiß das das hart und auch was aggressiv klingt – und es nervt mich auch, denn so ist das nicht gemeint!

Wie schreibe ich, nüchtern und mit trotzdem fröhlichem Ton, dass ich keinerlei Neid und Eifersucht anderen Leuten gegenüber empfinde?
Wie schreibe ich, ohne dramatisch zu klingen, das ich mein größter Feind bin und das ich mich nicht mit anderen messen brauche, denn ich messe mich schon an mir selbst – ständig.
Nein, ich bin nicht asozial und emotionslos. Im Gegenteil, wenn ich andere Menschen glücklich und/oder erfolgreich sehe, dann freut mich das. Ich überlege dann wie ich diesen Zustand in meinem Leben erreiche/vermehre. Ich finde es inspirierend.

Vielleicht so?

Ich bin Mutter von 2Kleinkindern. Ich habe weder die Zeit, noch die Kraft, noch das Bedürfnis mich an anderen Menschen zu messen. Hätte ich die Zeit, würde ich lieber ins Bett gehen und noch etwas schlafen. Schlaf ist so sehr Mangelware hier. Die Kraft die ich bei so verkürzten Nächten und anstrengenden Tagen habe, stecke ich viel lieber in eins meiner zig Projekte. Denn das einzige Bedürfnis das ich habe ist: heute besser zu sein, als ich es gestern war und morgen besser zu sein, als ich es heute war!

Die Einzige mit der ich mich messe, bin ich.

Und das, das kann ich super! Mich mit mir selber messen und Ansprüche und Erwartungen an mich selbst haben: darin bin ich unübertrefflich.

Du auch?

Puh, Gott-sei-Dank! Dann bin ich ja zumindest nicht allein.

Nun ja, wie gesagt: Ich kann es kaum abwarten das das Jahr ein Ende nimmt.

In meinem Kopf fängt das neue Jahr dann mit nem Kracher an. Einem Feuerwerk an „Oh!“s und „Ah!“s… verdammt, ich tue es schon wieder: Erwartungen aufbauen! Dabei wissen wir doch, dass einem nix in den Schoss fällt. Da kommt kein Einhorn vorbei und pupst mir nen glitzernden Regenbogen. Das muss ich schon selbermachen – also, jetzt nicht sprichwörtlich, natürlich 😉

Was also tun?

Überlegen wie das nächstes jahr anders aussehen kann. Überlegen wie mein bestes Jahr 2016 aussehen kann.

Ich habe mir den letzten Samstag freigenommen, habe einen Tag mal nicht meinem „unfinished business“ hinterhergejagt, sondern bin nach Bern gefahren, hab mir die Stadt angeschaut, mich in ein Café gesetzt und ausgiebig mit meinen Plänen fürs nächste Jahr beschäftigt. Ich habe Mann und Kinder zuhause gelassen und mir „Mein bestes Jahr“ vorgeknüpft.

Blogparade_Meinbestesjahr 2016_review minimalistmuss.com

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„Mein bestes Jahr“ ist ein Arbeitsbuch, das ich von den Autorinnen Nicole Frenken und Susanne Pillokat im Rahmen ihrer Blogparade zur Rezension bekommen habe. Zu dem Buch gab es auch gleich eine „Hausaufgabe“ – in meinem Fall lautete sie:

…Was ist „mein bestes Jahr“ für mich? Was muss darin vorkommen?

Und kann mich ein Arbeitsbuch bei der Zutatensuche überhaupt unterstützen?

Und, kommen wir ganz schnell auf den Punkt: Ja, ja und ja!

Ich habe mir, wie jedes Jahr (nur diesmal mit Buch), genaue Gedanken dazu gemacht was ich fürs nächste Jahr erfahren, erreichen und erleben möchte. Ich gestehe, ich bin immer etwas knauserig mit dem Selbstlob / Anerkennung des bereits Erreichten, dem was ich schon alles geschafft habe. Und so war es schön, das das Buch darauf ausgiebig eingeht, denn:

Wie sollen wir mit unseren „zukünftigem Ich“ gut, gnadig und respektvoll umgehen, wenn wir unser Jetziges und „vergangenes Ich“ nicht gebührend zu schätzen wissen?

Also ja: ein Buch kann mich bei der Zutatensuche unterstützen und dieses Buch tut das sehr schön, denn der inhaltliche Aufbau ist sehr schlüssig gemacht. Man wird schön durch die verschiedenen Etappen des „sich bewusst machen was man will“ geleitet. Von allgemein, bis ganz speziell und dann nochmal ein bisschen detaillierter. Das Schöne an so einem Buch ist ja auch das man sich seine Vorankommen ganz frei einteilen kann. Man kann Aufgaben überspringen und nachher darauf zurückkommen und man kann sein eigenes Tempo bestimmen, denn es ist ja schließlich ein hoch intimes Thema, auf das man sich auch erstmal einlassen muss.

Blogparade_Mein bestes Jahr - rezension von minimalistmuss.com

[yellow_box]Fazit: Wenn Du also jedes Jahr aufs Neue das Gefühl hast, die „Übergangszeit“, von einem Jahr aufs Nächste, nicht richtig, oder nicht tiefgründig genug zu nutzen, um mal ernsthaft zu ergründen was geht und was nicht geht im eigenen Leben – dann ist Dir mit diesem Buch sehr geholfen.

Aber ich kann und will an dieser Stelle nicht aus meiner „Designerhaut“ raus und muss auch anmerken:

Der Inhalt des Buches ist besser als sein Aussehen.

Garade im Hinblick auf mein Motto „MINIMAL IST MUSS“ kommt die grafische Gestaltung nicht an die inhaltliche Qualität heran, bzw. schlägt massiv darüber hinaus.
Das Format ist toll – A4 und nicht an der Papierqualität gespart. Aber als Produktdesigner, als gestalterischer Korinthenkacker, bin ich  – wie sagt die Jugend so schön? – abgetörnt. Gestaltung ist meine Arbeit, es ist worin ich gut bin und worin ich dann natürlich auch sehr kritisch und meinungsstark bin: Seite um Seite wird man hier „visuell erschlagen“.

Wäre ich auf der Suche nach so einem Buch gewesen, hätte ich es in einer Buchhandlung ausliegen gesehen und durchgeblättert – ich hätte es ohne zu zögern zurückgelegt, weil ich es in die Jugendbuchabteilung kategorisiert hätte. „Arbeitsbuch für die Sekundarstufe I“, oder „Teenager-Poesiealbum“ fielen mir sofort ein. Und so konnte ich dann auch nur, in meiner Wahrnehmung bestätigt, grinsen, als das Mädchen am Tisch neben mir (im besagten berner Cafe) sitzend, zu mir sagte: „Oh! Du hast aber auch ein schönes Malbuch!“

Illustration Nic Pinguet minimalistmuss.com

Illustration Nic Pinguet minimalistmuss.com

Aber Wahrnehmung ist subjektiv und ihr werdet in anderen Rezensionen sehen, dass das was ich  für „verspielt, zu schmusig und zu kitschig“ empfinde, andere als „liebevoll gestaltet“ bezeichnen. Wer mir widerspricht, oder drüber hinweg sehen kann, kann das Buch Mein bestes Jahr 2016: Life&Work-Book bei Amazon bestellen, denn, wie gesagt, der Inhalt ist sehr gut.

Mein Wunsch wäre allerdings: Nächstes Jahr bitte etwas schicker, erwachsener und weniger ablenkend gestalten, liebe Autorinnen![/yellow_box]

Und, wer wie ich schon ein „alter Hase“ in Selbstreflektion mit Hang zu starkem Erwartungsaufbau ist, will ich sagen:

das ist nur der erste Schritt!

Zu wissen was man will ist nur den Blick in die richtige Richtung zu wenden. Es reicht nicht aus um wirklich Veränderung zu kreieren. Es ist die Umsetzung in die Tat, die Frage nach dem „Wie mache/ändere/setze ich das denn nun in die Tat um?“ die beantwortet werden muss um „mein bestes Jahr“ auch zu verwirklichen.

Begonnen habe ich gleich heute mit der Veränderung meines Arbeitsumfelds. Wenn ich einen anderen Blickwinkel auf meine Situation haben will, muss den Winkel meines Blicks sich erst ändern. So geschehen in dem ich angefangen habe mich und mein Büro neu zu strukturieren. Es ist noch nicht ganz fertig, aber doch ein gutes Stück geschafft für einen Morgen um- und aufräumen:

Neuer Arbeitsplatz von minimalistmuss.com

Neuer Arbeitsplatz von minimalistmuss.com

Und was ihr da an orangenen Post-its und Büchern liegen seht ist meine Planung für ein Werkzeug/ein System das mir bei der Umsetzung meiner Pläne helfen soll. Ihr seht also: noch ein Projekt fürs nächste Jahr in der Mache!

Und nun sag mir doch: Was tust DU um 2016 zu deinem besten Jahr zu machen?


 

Dieser Artikel enthält Affiliatelinks. Das Buch wurde zur Rezension gesponsort.
4 Comments
  • 11. Dezember 2015

    Geschrieben mit dem Herz auf der Zunge… hab mich sooo wohl gefühlt bei Deiner ehrlichen Beschreibung… und die Besprechung des Arbeitsbuches fand ich auch interessant *grins*

    Mein Tipp für 2016: zusammentun mit inspirierenden Menschen, sich gemeinsam in den A… treten, aber auch gemeinsam die Füße hochlegen – sonst wirds nüscht… ohne arrogant zu wirken: Ich biete mich gern an – für beides 🙂

    Alles alles Liebe – und lass weg, was dringend erscheint, aber nich wirklich wichtig is und geh lieber ne Runde schlafen 🙂

    Anja (selbst Kleinkind-Mama)

  • sinajasur
    Antworten
    11. Dezember 2015

    Oh ja, unser Hang zum Perfektionismus, liebe Nic: ich glaube besonders wir Mütter sind davon betroffen. Vor allem neigen wir zur Extremkritik – nicht an Anderen, sondern ausschließlich an uns selbst. Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten ? Naja, wir sollten es wie immer positiv sehen: das ist auch, was uns antreibt und so erreichen wir natürlich auch viel. Ich nehme mir für 2016 vor, besonders viel zu relaxen, denn, es ist wie verhext, dann fließt auf einmal die Energie und alle Projekte gehen wie von selbst. Haha! Liebe Grüße! Sina

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