GET SHIT DONE #14 – Es reicht nicht mehr.

GET SHIT DONE #14 – WAS TUN WENN DAS WAS MAN HAT, NICHT MEHR GENUG IST?

Was ich habe – es reicht nicht mehr.

Was ich tue, erreicht nicht das was ich will.

Es ist einfach nicht mehr genug.

Seit Wochen habe ich nichts mehr geschrieben.
Es ist nicht so als ob ich keine Themen finde, mir die Lust fehlt, oder ich gar mein großes GET SHIT DONE – Projekt ganz aufgegeben habe.

Im Gegenteil: ich nehme es ernster als zuvor und habe mir eine Abstinenz auferlegt.

Nach einer ersten Jahreshälfte voller Aktion, Planung und enthusiatischem Rumrödelns habe ich euch ja HIER  erzählt wie das so gut gemeinte, positive Projekte einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlässt.
Wie bei jedem Aufräumprozess so üblich, wirbelt auch dieses ‚Ausmisten‘ jede Menge alten Staub auf, der einen zum Husten und ins Straucheln bringt. Es muss wohl erstmal deutlich ungemütlicher werden, bevor man es sich mit weniger Ballast, wieder so richtig schön einrichten kann.

Ich habe gemerkt das ich in der ersten Jahreshälfte zwar immer schön in Bewegung und gut ausgelastet war, dass ich aber nicht vom Fleck kam. Oder vielleicht sind auch meine eigenen Ansprüche nach jeder Elimination etwas weiter gestiegen?!

Meine zwei großen Jahresziele hatte ich so aufgeteilt:

  1. ein Businessziel – mir ein eigenes finanzielles Standbein aufbauen.
  2. ein Privatziel – gesünder, fitter, und selbstzufriedener werden.

Erwartet hatte ich, dass 2) schwierieger werden wird als 1).

Ich dachte, an meinem Äusseren zu arbeiten wird mir schnell zu schwer, zu langweilig, zu oberflächlich. Da ich mich, in optischen Belangen, so gar nicht mit Anderen vergleiche, dachte ich, mir würde „der drive“, die Ambition schnell abhanden kommen. Aber das Gegenteil ist eingetroffen.

Ich habe einen Wettkampf mit mir selbst begonnen.

Ein gesunder Wettkampf – mind over matter. 

Hinter jedem schwierigem Projekt muss die richtige Motivation stehen, die einen Antreibt, nicht nur weiter zu machen wenn es schwer wird, sondern auch fortlaufend sein Bestes zu geben. In meinem Fall war es der folgende Satz:

Art print by Nic Pinguet: dont stop until you are proud

Mein Mantra das mich zum Durchhalten animiert hat: Gib nicht auf bevor du stolz auf dich sein kannst.

Dieser Satz, „Gib nicht auf bevor Du stolz auf Dich sein kannst.“ trifft bei mir einen Nerv der mich meinen inneren Schweinehund so richtig kräftig in den Hintern treten lässt. Das scheint die bewegende Emotion hinter der Vernunft zu sein, die ich mir für diese Art von Veränderung zurechtlegt habe. Aber diesen „trigger“ musste ich erst einmal finden.

Als „Kopfmensch“ war es mir ein Einfaches mir Fitness ’schön zu reden‘. All die guten Argumente:

  • weniger Kopfschmerzen,
  • weniger Rückenschmerzen,
  • weniger Müdigkeit,
  • mehr Lebensqualität etc.

leuchteten mir sofort ein und haben ja auch GET SHIT DONE für 2016 in die Wege geleitet. Es war aber erst als ich diesen Satz sah, dass auch mein bequemer Elefant endlich mit an Board war. Und er war nur nicht „mit von der Partie“, sondern plötzlich die treibende Kraft.

Ich weiß nicht, ob ich das hier zur Genüge rüberbringen kann, wie sehr mir dieser eine Satz geholfen hat.
Plötzlich war die ganze Anstrengung eine hochpersönliche Angelegenheit, hatte noch weniger mit meiner Aussenwelt zu tun und machte mir klar: Ich bin DIE EINZIGE die das was angeht und die die Sache in der Hand hält.

Ich hab es mir ausgedruckt.

Ich möchte stolz auf mich sein – ich hab das unter Kontrolle.

Wer mir auf Instagram folgt hat das Resultat schon gesehen: ich habe mich getraut ein Vorher/Nachher-bild zu veröffentlichen.

 

GET SHIT DONE 2016 - Vorher/Nachher fit werden.

GET SHIT DONE 2016 – Vorher/Nachher fit werden.

So sehr wie ich die Bilder von Anderen als inspirierend und mutig empfinde, so schwer war es sich zu trauen ein eigenes Bild zu posten – GERADE WEIL es bis dahin nur ein Prozess zwischen mir und mir war. Aussenstehende an diesem Punkt jetzt rein zu lassen, das ist nicht einfach.

Aber wie ich schon auf Instagram schrieb: ein Foto zu posten auf dem man schon sichtlich etwas geschafft hat, ist eigentlich ein Klacks.
Die wahre Überwindung, fand viel früher statt. Sie lag darin sich am Anfang des Jahres hinzustellen und das erste Foto erst einmal zu schießen. Und es spricht doch Bände das ich mein Gesicht so schön hinter dem iPad verstecke.

Augen zu.
Das bin nicht wirklich ich. 
Das ist irgendjemand – nicht ich.
So kann ich nicht aussehen.

Manchmal gibt es eben einen riesen Unterschied zwischen sehen und wirklich verstehen.

Und was hat das jetzt mit meiner Blogabstinenz zu tun?

Ich habe erkannt das mir dieser emotionale Trigger für mein erstes, mein Businessziel noch fehlt.
Der Verstand hat sich auch hier so viele schöne Gründe und Argumente zurechtgelegt warum das Thema Finanzen, Eigenständigkeit bla, bla so wichtig ist.

Nein, noch viel schlimmer: das Fehlen von einem steten Einkommen baut regelrecht Druck auf und ich fühle mich seit eh und je unter Zugzwang. Aber es ist eben alles so negativ geprägt. Es hat mit Angst und Frust zu tun und das ist eher lähmend als beflügelnd.

„Müssen“ und „sollen“ sind wie die geladene Pistole an der Schläfe und helfen nur dabei etwas so schnell wie möglich, anstatt so richtige wie möglich, zu machen. Und selbst wenn das „schnell, schnell“ gelingt dann fühlt man sich danach nicht besser – nur total fertig mit der Welt.

Und so habe ich beschlossen anstatt ganz, ganz viel, zur Abwechslung mal ganz, ganz wenig zu tun.

Und das klingt so leicht. Es ist aber in Wirklichkeit eine wahre Tortur für mich. Ich bin ein Macher, ein Tuer, aktiv, laut und unternehmungsfreudig. Auf der stillen Bank sitzen und ruhig sein, ist nicht für mich.

Und gerade deswegen gebe ich mir diese Auszeit.

Der Atem muss mal zur Ruhe kommen, das Herz etwas weniger schnell schlagen und ich muss mehr als meinen eigenen Puls in meinen Ohren hören und die Pistole von der Schläfe nehmen.

Und ich muss auch den Lärm von Außen runterstufen. Das betrifft vor allem die sozialen Medien. All die Unternehmergruppen die mir anfangs soviel Hilfestellungen geboten haben, erscheinen mir zur Zeit so voll – Pröll.

Und Lärm.

und letzten Endes auch voll von jeder Menge …ähm… jeder Menge Bullshit zu sein.

Ich seh nicht mehr den bunten Markt voll wunderschöner Dinge, sondern höre gerade nur das Geschrei jedes einzelnen Marktschreiers – alle auf einmal.

All die Superlative die einem nur so um die Ohren geknallt werden.

Ein Angebot „toller“ als das Nächste. Einer lauter als der Andere.
Es wie ein türkischer Basar auf dem um alles, Klicks, Likes, Besucherzahlen, Webinarteilnehmer etc.,  gefeilscht wird.

Ich sehe gerade so wenig Qualität und so wenig Integrität.

Und weil ich ebenfalls in mitten dieses Marktes stehe, fühlt es sich so an als ob ich am falschen Ende versuche mitzuhalten. All das reißt mich nicht mit, es fühlt sich nicht gut an. Aber wenn mich mein Fitnesserfolg eins gelehrt hat, dann doch das es auf das richtige Gefühl, die richtige Motivation ankommt. Anstatt also das laute Spiel der Anderen mitspielen zu wollen, habe ich mich mal ins stille Eck gesetzt und versuche an meinem eigenen Spiel, mit eigenen Regeln zu basteln.

Denn das was ich zur Zeit habe, ist mir nicht mehr genug.

Aber ich melde mich wieder bei euch, wenn ich auch hierfür meinen Weg gefunden habe. Wenn aus dem „es reicht nicht mehr“ wieder ein „ich habe wieder reichhaltig“ geworden ist. Versprochen!
(Und bis dahin geht ich jetzt einfach noch mehr Sport machen!)

6 Comments
  • 18. August 2016

    Danke für so viel Offenheit! Ähnliches geht mir auch im Kopf rum. Der Antrieb von Innen. Das Gute Leben im umfassenden Sinne. Allerdings muss ich aus Gründen bis 2017 mit der Umsetzung noch warten. Ich bin gespannt, wie es bei Dir weiter geht!

  • sinajasur
    Antworten
    22. August 2016

    Liebe Nic, ich finde es so schön, dass Dich die gleichen Gedanken beschäftigen wie mich auch. Dieser Druck, Geld zu verdienen, den spüre ich auch und oft hemmt es mich oft total das blöde Thema Geld. Dann denke ich mir, wenn ich alles nur zum Spaß und kostenlos machen könnte (während ich einen Sack Gold irgendwo rumliegen habe), dann wäre alles so viel einfacher. Das ist natürlich Quatsch – ich freue mich ja auch, wenn ich für meine Mühen und die Arbeit belohnt werde. Mir ist inzwischen klar, dass der Druck, den ich mir mache, nur im Kopf passiert, aber wie ich den Druck loswerde, weiß ich auch noch nicht so recht.
    Ich habe mir jedenfalls auch gerade eine kleine Sommer-Auszeit gegönnt und nun beschlossen, mich jetzt wirklich mal nur auf ein einziges Projekt zu konzentrieren, etwas das ich wirklich schon immer machen wollte und jetzt werde ich meine ganze Energie in diese eine Richtung lenken. Ich bin nämlich überzeugt, dass all meine bisherigen „spontanen“ Ideen, Projekte und Eingebungen vor allem eins waren: Ablenkung. Denn es ist ganz schön furchterregend, einfach mal das zu tun, was einem wirklich am Herzen liegt, nicht wahr?
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und Erfolg liebe Nic! Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst 🙂 Deine Sina

  • 8. September 2016

    Hallo Nic,

    danke für diesen offenen Beitrag. Glückwunsch für so viel Mut. Und Glückwunsch für dein Vorankommen beim gesünder-/fitter-/selbstzufiredener-Ziel. Respekt!

    Du findest sicher auch für das Erreichen deines Business-Zieles die energiebringende Inspiration. Und vielleicht ist das „eigene finanzielle Standbein“ ein Ziel für mehrere Jahre.

    Ich wünsche dir dafür alles Gute.

    Herzliche Grüße

    Kathleen

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