GET SHIT DONE #09 – Märzbilanz

GET SHIT DONE #09 – Märzbilanz

GetShitDone - märzbilanz bei minimalistmuss.com

Ist es OK wenn ich sage, dass ich so froh bin das der März jetzt hinter uns liegt?
Ich weiß, ich war schon ganz ungeduldig den Februar anzuschließen und es klingt möglicher Weise nach Unzufriedenheit, aber das ist es wirklich nicht.

Ganz im Gegenteil!

März: Monat der Meilensteine.

Ach, was war der März doch ein bewegter Monat.
Der Blog war unten und es sah vielleicht so aus als wäre ich auf Urlaub, aber ich versichere euch: dem war nicht der Fall. Wie ihr am neuen Format sehen könnt, habe ich im Hintergrund fleißig gebastelt. Was es damit genau auf sich hat, könnt ihr HIER lesen. Und weil es so viel Arbeit war und ich mich und meine Erwartungen ständig hinterfragt habe, bin ich froh das das jetzt geschafft ist und hinter mir liegt – jetzt sollte Vieles viel einfacher gehen!

Zum großen Redesign kamen noch:

  • die ersten Arbeiten für meine ersten Klienten,
  • ein Startup-Weekend in Biel,
  • ein Osterwochenende in der Provence,
  • mein neues kleines DIY-Fotostudio (bald mehr) dazu.

GET SHIT DONE heißt Ehrlichkeit – ungefiltert.

Der Hauptgrund dafür mit GSD an die Öffentlichkeit zu gehen und alles so offen zu dokumentieren, ist der eigene Wunsch nach mehr Ehrlichkeit in der Unternehmerszene.
Nicht das ich glaube das die Meisten vorsätzlich lügen, oder uns hinters Licht führen wollen – NEIN – ich glaube viele meinen, man dürfe ihnen die Schweißperlen nicht ansehen.

Alles muss locker, flockig und mit Sensodynelächeln von der Hand gehen.

… und das ist doch gequirlter Mist, der als Schockoladeneis mit Sahnehäubchen verkauft wird! Oder?!

Ich kann verstehen warum „Die 4 Stunden-Woche“ etc. so viel Begeisterung hervorrufen, aber wirklich glauben kann ich den Inhalt nicht. Es ist kein auf die Allgemeinheit übertragbares Konzept. Es ist nichts was alle werden machen können selbst wenn sie wollten. Und wenn doch, dann erst nachdem sie zig andere Projekte mit Schweiß und Blut bezahlt haben. Projekte an denen sie vorher mühsam gewachsen sind, sodass sie beim 187 Versuch viel organisierter und gelassener sind.

Ich will eine ‚NO BULLSHIT – Person‘ sein.

Zu allem was gut klappt, scheint es etwas zu geben, das daneben schlägt.

So bin ich z.B. Insomniac, also eine Person die unter Schlaflosigkeit leidet.

Ärger ich mich, so kann ich nicht schlafen.

Bin ich aufgeregt, so kann ich nicht schlafen.

Sorge ich mich, so kann ich nicht schlafen.

Kennen sicher viele – gerade Mütter. Aber ich habe nicht nur „Einschlafprobleme“, sondern schlafe tatsächlich nicht. Manchmal nächtelang nicht. Mir bleibt dann nur, durch das was mich beschäftigt, durch zu arbeiten um es hinter mich zu bringen, oder, wenn das nicht geht, versuchen mich „aktiv zu entspannen“. Klingt doof, ist es auch, denn ich bin einfach kein „relaxter Typ“ und das klappt selten.

Und diesem Monat gab es so einige schlaflose Nächte. Die guten waren z.B. während des Startupweekends. Da arbeitet man von 9h morgens bis Mitternacht an dem Projekt einer anderen Person, geht dann in sein Hotel und…

– nix! Kein Schlaf.

Aufregung. Enthusiasmus. Motivation.
Licht, also wieder an und weitere Notizen für die Gruppe gemacht, oder eine „Prozessanalyse“ aufgeschrieben um das frisch Gelernte auch später auf eigene Projekte anwenden zu können. Dann gibt der Kopf endlich Ruhe und man kann abschalten…. für 2Std., dann klingelt der Wecker auch schon wieder und es geht weiter.

Startup Weekend Arbeitsposter. Fotografiert udn im Hotel nochmal analysiert - minimalistmuss.com

Startup Weekend Arbeitsposter. Fotografiert udn im Hotel nochmal analysiert – minimalistmuss.com

Aber kommen wir zu meiner „Enttäuschung des Monats“:

Ja, ich bin davon überzeugt eine gute Designstrategin und Konzeptentwicklerin zu sein, aber wenn Dinge schieflaufen, wie z.B. Fehlkalkulation im Adminbereich, Miskommunikation zwischen mir und meinen Kunden, oder dumme Attitüde Anderer, dann zweifel ich an mir und meinem Vorhaben. Ich zweifel daran das die Selbstständigkeit etwas für mich ist und, es gibt Momente, in denen es verdammt schwer ist, Kopf über Herz gewinnen zu lassen.

  • Ich weiß, dass ich eine gute Designerin bin.
  • Ich weiß, dass ich erst seit kurzem Geschäftsfrau bin und noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.
  • Ich weiß, dass man meist erst mehr einzahlt als man unmittelbar wieder herausbekommt.

Aber ich habe das Gefühl, dass man es nicht sagen, oder mir gar ansehen darf, denn Professionalität hat nichts mit Gefühl zu tun – richtig?! Und weil ich aber dennoch etwas dabei fühle, bin ich gleich weniger professionell.

>>>Aber auch das ist bullshit!

Und schon nervt es mich wieder, das ich mich von so doofen Verallgemeinerungen und Vorurteilen verunsichern lasse.

Denn wenn ich darüber nachdenke welche Menschen ich am meisten bewunder, dann sind es 'starke Menschen'. Und die Stärksten sind die, die vor nichts Angst haben - auch nicht davor schwach zu sein. Denn das ist ja wie Angst vor der Angst haben.

Also: JA! Ich gebe zu Angst davor zu haben, nicht gut genug zu sein. Das sind dann meist die Nächte in denen mich die Insomnia quält und ich vor lauter Gedanken keine Ruhe finde. Das sind dann die Stunden die ich bei Tee und kleiner Lampe am Küchentisch sitze und alles – jeden kleinen Gedanken, Idee und Sorge – auf Papier bringen muss.
>>> Vielleicht finde ich bald einen anderen Weg damit besser umzugehen, aber bis dahin bleibt es eben ‚shit I need to get done‘.

Wenn ich nicht schlafen kann: Situationsanalyse & Lösungssuche

Wenn ich nicht schlafen kann: Situationsanalyse & Lösungssuche

Wie sieht also meine Märzbilanz aus?

Ich habe einmal mehr gemerkt, das ich meine Designarbeit gerne mache und mich auf mein Gespür und die Fähigkeit Anforderungen zu analysieren und visuell umzusetzen verlassen kann.

Was ich kann, das kann ich gut.

Aber ich habe auch gemerkt, dass ich in anderen Geschäftsbereichen noch viel zu lernen habe.
Ich bin ein Macher, Umsetzer und Vorantreiber von Projekten.
Ich bin aber keine Geduldsperson und Händchenhalter wenn andere Entscheidungsschwierigkeiten haben. Davon muss ich aber mehr sein, wenn ich Kundenarbeit machen will.

Und auch wenn ich schon immer wusste, dass man als Selbstständige viel mehr Adminarbeit hat – ich bin (noch) sehr genervt davon und muss Mittel und Wege finden besser und effizienter zu kommunizieren.
>>>Gibt dazu gute Bücher, Wochenendkurse oder Onlineseminare? Wisst ihr was? Ich muss mal recherchieren *NochSoEinDingAufMeinerToDoListe.

Oder aber:

Es gibt da noch die andere Idee. Die, nicht nur mich, sondern den ganzen Prozessablauf neu zu strukturieren. Ich weiß das „mein Problem“ auch von anderen Designern geteilt wird und jeder für sich daran arbeitet und sich quält. Vielleicht kann ich eine Lösung finden die allen hilft? Designern sowie Kunden? Ich habe da schon eine Idee – aber dazu ein andermal mehr.

Sagt mal, zieht ihr auch am Ende des Monats Bilanz? Ich weiß viele planen ihren nächsten Monat im Voraus, aber bereitet ihr auch so nach?

 

8 Comments
  • 31. März 2016

    Märzbilanz von meiner Seite – du hast es diesen Monat zwei Mal geschafft, dass ich auf deinen Blog geklickt und etwas gestöbert habe – obwohl er mir vorher völlig fremd war. 😉

    Vielleicht wird die Bilanz so etwas positiver!

    Viele Grüße,
    Ally

  • 1. April 2016

    Hey Nic… Seit ich aus meinem Hochzeitsblog raus bin und Neues in Angriff nehme, habe ich ungefähr die selben Ängste wie du…Aber ich mag auch nicht aufhören mit Leidenschaft an meinem Business zu arbeiten bis alle Prozesse stehen. Wäre ja doch langweilig, wenn es für alles und alle einen ganz einfachen Weg gäbe.
    Ich lese gerne den Blog elleandcompany da dort auf den Prozess zwischen Designerin und Kunden eingegangen wird und die Bloggerin dort auf ihren eigenen eingeht…Vielleicht ist das ja ein Ansatz zur „Optimierung“ des eigenen Geduldsfadens…Da beide Seiten genau wissen wann was kommt.

    Liebe Grüße
    Cathy

  • 6. April 2016

    Hi Nic, du beschreibst genau das, was ich auch oft fühle… Ich würde vieles gern besser machen und schneller und optimaler und weiß ja theoretisch auch wie es geht, aber oft fehlt die Zeit. Oft bin ich frustriert von diesen ganzen Pinterest/Instagram/Facebook Tipps wie man das alles zu tun hat und den ganzen anderen, die alles so total perfekt machen. Die tollen Fotos und perfekt organisierten Arbeitsabläufe etc. Von daher kann ich deinen Aufruf zu mehr Offenheit nur unterstützen…
    Viele liebe Grüße, AC

  • sturm2016
    Antworten
    12. April 2016

    Liebe Nic,

    ich habe einen analogen Kalender – den „Passion Planner “ von Angelia Trinidad. Hier gibt es zum Monatsende immer die „Monthly Reflection“. Enthalten ist u.a. die wichtige Frage: Welche 3 Dinge kannst Du nächsten Monat verbessern? Was sind konkrete Aktionen dazu?
    Ich finde die Monatsreflektion klasse. Wertschätzung für mich und andere, Learnings und GTD.

    Und nach der Monatsreflektion kommt die Ausrichtung auf den neuen Monat. Ich brauche Reflexion & Ausrichtung, sonst bin ich lost in der Projektflut und den vielen langweiligen Kleinigkeiten, die auch gemacht werden müssen.

    Vergnügte Grüsse schickt Bettina

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