Dress to work best, oder sich kleiden um nicht zu gefallen.

DRESS TO WORK BEST, ODER SICH KLEIDEN UM NICHT ZU GEFALLEN. Mode instrumentalisieren by minimalistmuss.com

Kein Tag vergeht an dem ich nicht über die liebe Mode lese.

Was ist in? Was schick? Was geht gar nicht? Was sollte man tragen um professionell/seriös/vertrauenswürdig zu wirken?

Egal ob modeinteressiert oder nicht, selbst der größte Modemuffel wird zugeben müssen, dass hinter ‚Fashion‘ viel mehr steckt als die vielen kleinen, oberflächlichen, ‚Trend-mitlaufenden‘ Teenie-Barbie-Püppchen-Glitzerblogs vermuten lassen. Mode ist eigentlich:

die Kunst des Anziehens.

Und in 99% aller Fälle  hat Mode nur ein Ziel:  besser aussehen.

Ich mein, was wären denn die Ausnahmen?

  • Karneval. Da soll man ja lustig sein und so aussehen – wobei das dieser Jahre meist auf „sexy sein“, bzw. „sexier sein“ umgemünzt wird – angeblich auch eine Form des „besser aussehen“.
  • Arbeitsuniformen – wenn nicht die Person, der Träger, sondern das Unternehmen/das Produkt in den Vordergrund gestellt werden soll.
  • Oder die Agenten-Action-Thriller-Situation in der man Mode nutzt um „in der Masse unterzutauchen“. Machen wir ja alle wöchentlich, oder?!

Ich hätte da noch einen weiteren Vorschlag.

Wie wäre es mit Mode um besser arbeiten zu können?

Nein! Nicht im Sinne von bequemer, oder sicherer, sondern um besser mit anderen zu arbeiten.

Klingt komisch, ja. Ist auch ein ganz besonderer Einzelfall, aber er klappt unglaublich gut für mich, denn:

Ich  habe ein Kleid das mir Arbeit abnimmt.

Schaut mal:

Das Kleid das knallt - Dress not to impress - minimalistmuss.com

Ich nenne es „das Kleid das knallt“, denn was anderes fällt mir dazu nicht ein.

Was würdet ihr dazu sagen wenn ihr mich damit sehen würdet? Was würdet ihr von mir halten, wen ihr mich, das tragend, kennenlernen würdet?

Hängt von der Situation ab? Davon wo ihr mich damit seht?

Also, ich wage mal zu behaupten das das Kleid immer knallt, solang wir uns nicht zu Karneval in Köln befinden.

Ich trage das Kleid aber zu Veranstaltungen bei denen ich keinen kenne und mir schnell ein Bild von Menschen machen muss.

Den berühmten ‚ersten Eindruck‘ voll und ganz ausnutzen.

Krass?

Zu krass?

Ja genau, das ist die Stärke dieses Kleidungsstücks – es polarisiert.

Und es spielt sich immer gleich ab:
Wenn ich, so gekleidet, bei z.B. einer Messe, einem Netzwerktreffen oder, jetzt letztens, zum Startup Weekend gehe, dann teilt sich die Gruppe in zwei. Und zwar in

  1. Ach nee! Was krass – die traut sich ja was. Die muss ich kennenlernen.
    Oder aber,
  2. Ach nee! Was krass – geh mir bloß weg mit der da – die gibt mir jetzt schon Kopfschmerzen!

Das ist deswegen toll, weil ich, als Charakter, in vielerlei Hinsicht genau wie das Kleid bin: laut, fröhlich, extrovertiert, dynamisch, meinungsstark und kreativ.
Manche Menschen sind selbst, laut, extrovertiert und meinungsstark und können nicht mit Anderen die auch so sind. Das Kleid hält mir also die „Alpha-Leutchen“ vom Leib, für die alles immer nur ein Kampf um die „pole position“ ist.
Andere finden laute, fröhliche Menschen einfach nur anstrengend und stressig, weil ständig „go! go! go!“ angesagt ist- fair enough. Für die bin ich einfach zu viel und das ist OK. Das ist Typsache – ich nehme das nicht persönlich.
Was für Gründe auch immer: Ich bin für Viele zu viel und das Kleid selektiert da schon mal für mich vor. Und das erspart mir und anderen Nerven, Kopfschmerzen und Frust, denn wir kommen gar nicht erst dazu uns gegenseitig ‚zu enttäuschen‘.

Und für alle „Nee-Sager“ gibt es auch immer genug „Hey, hallo, Ja-Sager“.

Menschen die auch gern laut und fröhlich sind und das gern mit anderen zusammen sind. Und Menschen die selbst nicht so sind, sich aber von Gegensätzen angezogen fühlen und wissen das sie das gut gebrauchen können. Und all diese Menschen finden dann auch immer einen Grund auf mich zu zu kommen und ein Gespräch zu beginnen. Denn bei aller Extrovertiertheit und Selbstbewußtsein, ist es doch immer wieder nett wenn nicht alles immer von mir aus kommen muss, wenn andere mit Neugierde und einem Lächeln auf den Lippen auf einen zukommen (denn die die das Kleid stark finden schmunzeln immer – ist bewiesene Tatsache! ).

Und jetzt interessiert mich natürlich mächtig ob und wer auch so ein Kleidungsstück hat. Oder das gleiche Prinzip (polarisieren) mit ner ganz anderen „Masche“ anwendet.

P.S.: Nein. Ich trage dieses Kleid nicht oft.
Es ist ein nettes Kleid, aber ich bleibe den Menschen lieber mit meinem fröhlich, überschäumendem Wesen im Gedächtnis als durch ein abgedrehtes Kleidungsstück. (Ja, es kam tatsächlich schon vor, dass man mich am nächsten Tag, in normalen Klamotten, nicht wiedererkannte. Manchmal sehen Menschen wirklich nur das Kleid.)
Und die die mich ‚ätzend‘ finden?
Die sollen das auch ruhig aus Überzeugung und nicht nur oberflächlich tun.

9 Comments
  • 4. April 2016

    Super – tolles Thema! Ja, ich habe auch so manches im Schrank…setze aber auch sehr gerne Kombinationen ein. Dann trifft ein schlichtes Jeanskleid auf eine Ringelstrumpfhose in Orange/Rot/Pink und eine großzügige Hochsteckfrisur. Ich positioniere mich auch gerne mit Kleidung ;-)… so bin ich eben! Liebe Grüße an dich…mit und ohne das Knallerkleid ;-), Birthe

  • sinajasur
    Antworten
    5. April 2016

    Haha! Ein wirklich cooles Kleid und ich finde es total mutig von Dir, mit so einem knallbunten Teil in ein Meeting mit fremden Leuten zu gehen. Der Ansatz dahinter ist natürlich total genial! Zu Polarisieren fällt mir persönlich immer noch sehr schwer – ich bin da wohl einfach zu schüchtern und dazu erzogen, immer lieb und nett zu allen zu sein, allen gefallen zu wollen. Dabei finde ich das total anstrengend und wäre in dieser Hinsicht gern mutiger: ich arbeite aber dran 🙂 Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich keinen Bürojob mehr habe und deshalb jetzt völlig frei selbst entscheiden kann, was ich zur Arbeit und im Alltag anziehen möchte – keine Business-Outfits mehr – juchuuu! – die habe ich wirklich gehasst, weil sie einfach nicht ICH sind. Ich bin lieber locker, auch mal ausgefallen, auf jeden Fall will ich keinem Standard entsprechen und mich kleidungstechnisch unterordnen müssen!
    Ich mache übrigens gerade das Gegenteil von Deinem super-knalligen Kleid: ich experimentiere gerade mit einer All-Black-Garderobe 🙂 Liebe Grüße! Sina

      • sinajasur
        Antworten
        5. April 2016

        Ja, wenn ich Deinen Blog so lese, muss ich wohl auch mal mehr Fotos von mir machen. Du gehst ja mit gutem Beispiel voran 🙂

      • sinajasur
        Antworten
        5. April 2016

        Ja, wenn ich Deinen Blog so lese, muss ich wohl auch mal mehr Fotos von mir machen. Du gehst ja mit gutem Beispiel voran.
        Was das Thema „Zimtzicke“ angeht: ich freu mich, dass Du keine bist. 😉

  • Mini-T
    Antworten
    1. Oktober 2016

    Haha, sehr witzige Idee, die Leute durch Kleidung vorzusortieren! Habe ich auch schon gemacht: Ich bin aus Bayern, und wenn ich auf eine Messe gehe in Köln/Frankfurt/Hamburg, will ich trotzdem weniger das internationale Publikum oder die norddeutschen Kunden bedienen sondern, da für mich wichtig, das Bayrische Publikum…. drum ziehe ich auf Messe oft ein Dirndl an. Ich komme mir damit zwar auch verkleidet vor, aber es hilft…. und ist immer ein Gesprächsthema. Allerdings nicht nur für die Bayern :-)…. Viele Österreicher haben sich hier auch angezogen gefühlt! ….
    ich habe deinen Blog neu entdeckt und werde wohl nun öfter reinschauen. Bisher besonders gefallen haben wir deine Wandgestaltungsideen mit den unglaublich bedruckten Tapeten, die aber wirklich nur dann wirken, wenn man Minimalistisch eingerichtet ist…..wirklich tolle Inspirationen für mich….Danke

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