9 Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer

9 Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer

Letzte Woche ging es um die Vereinbarkeit von minimalistischem Lebensstil im Familienverbund, oder der Frage: Wie viel Spielzeug ist zuviel?
Die Resonanz in Views auf dem Blog und auf Facebook war S.A.G.E.N.H.A.F.T. Lest euch den Artikel hier durch und sagt mir was ihr davon haltet!
Diese Woche geht es um das Thema: Ordnung halten –  so entspannt wie möglich zwischen Eltern und Kindern. Oh man, welche Eltern wünschen sich das nicht? Und hierzu lasse ich Birgit Geistbeck, dem Wohncoach von entspannt-wohnen.com das Wort. Als Ordnungsprofi weiss sie wovon sie spricht.

„Räum dein Zimmer auf“, diesen Satz hast du als Kind sicherlich oft gehört, vielleicht hast du ihn auch schon öfter deinen eigenen Kindern gesagt.

Nur das Aufräumen klappt irgendwie nicht so, wie du dir das vorstellst.

Der Gang zum Bett gleicht einem Hindernislauf, du holst dir von Zeit zu Zeit eine Legostein-Delle im Fuß, verschimmeltes Brot unter dem Regal lässt dich erschaudern und dein Nachwuchs mault nur und macht dann doch nichts, wenn du den berühmten Satz fallen lässt.

Wie kannst du nun deinen Nachwuchs in allen Altersgruppen zum Aufräumen animieren?

1. Sei ein Vorbild

Das ist das Wichtigste überhaupt. Kinder lernen durch Nachahmung und spüren ganz genau, wenn sie etwas tun sollen, was du als Erwachsene nicht tust.

Wenn du also selbst eher unordentlich bist und deine Küche manchmal wie ein Schlachtfeld aussieht, der Wohnzimmertisch vor lauter Zeitschriften und Büchern nicht mehr zu sehen ist und dein Schreibtisch im Homeoffice von Zetteln und Unterlagen übersät ist, werden deine Kinder es dir gleich tun.

Dann werden sie nicht einsehen, dass sie aufräumen sollen, wo du das doch auch nicht schaffst.

Wenn du möchtest, dass deine Kinder ihre Zimmer ordentlich halten, dann geh mit gutem Beispiel voran.

2. Sorge für genügend Aufbewahrungsmöglichkeiten

Fragt man Kinder nach dem Grund, warum sie dieses oder jenes nicht aufräumen, kommt ganz häufig „Ich weiß nicht, wohin damit“ oder „Ich habe keinen Platz dafür“.

Es ist ganz wichtig, dass im Zimmer genügend Aufbewahrungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, Regale, Schubladen, Kisten, Körbe, was auch immer.

Noch besser ist es, wenn diese Aufbewahrungsmöglichkeiten auch beschriftet sind oder mit Fotos des Inhalts beklebt sind. Dann müssen die Kinder nicht erst alle Kisten öffnen, um zu sehen, was da rein kommt.

Stauraum, Stauraum, Stauraum! Wirkt Wunder wenn es um Ordnunghalten geht - 9 Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer bei minimalistmuss.com

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Wenn Kinder wissen, wohin die Legosteine, das Playmobil, die Bauklötze, die Puppenkleider usw. geräumt werden sollen, werden sie auch aufräumen.

Das gilt bei Schulkindern übrigens auch für die Schulsachen. Sie sollten einen festen Platz für Bücher und Hefte haben.

Je kleiner die Hindernisse beim Aufräumen sind, umso größer ist die Chance, dass alles an seinen Platz kommt.

3. Gönn deinem Kind eine Kruschtelschublade oder –kiste

Das Gummitwistband, der Papierschnipsel aus der Zeitschrift, die tollen Überraschungen aus den Kinderüberraschungseiern, gesammelte Steine und sonstige Kleinteile, die keinen bestimmten Spielzeugkategorien zugeordnet werden können, sorgen für Chaos im Kinderzimmer, eben weil sie keinen bestimmten Platz haben.

Reserviert euch für alle diese Kruschteldinge eine Schublade, Kiste oder einen Korb, in den die Sachen ungeordnet kommen. Damit sind sie aus dem Weg und das Zimmer schon wieder ein bisschen ordentlicher.

4. Räum zusammen mit deinem Kind auf

Vor allem kleine Kinder sind beim Anblick des von Legonsteinen und Bauklötzen übersäten Fußboden heillos überfordert, wenn es ans Aufräumen geht

Deshalb ist es gut, wenn du zusammen mit deinem Kind aufräumst und das am besten spielerisch. Aufräumen soll sich ja als Spaßfaktor im Gehirn der Kleinen verankern.

Also spiel mit deinen Kindern „Du räumst die roten und die blauen Bauklötze auf und ich den Rest, wir schauen mal, wer schneller ist“ oder „Wir schauen mal, wer besser trifft, wenn wir die Legosteine in die Kiste werfen“ oder „Wir bringen jetzt mal deine Puppen, Stofftiere ins Bett“ oder „Die Autos fahren jetzt über Nacht in die Garage“.

Dir fällt sicherlich noch mehr ein.

5. Immer nur ein Spielzeug

Wenn etwas Neues zum Spielen herausgenommen wird, wird das Alte zuerst aufgeräumt.

Ein hehrer Grundsatz, der – wenn Kinder den verinnerlicht haben – fast von ganz alleine für Ordnung sorgt.

Es braucht allerdings auch einiges an Disziplin, Kindern das beizubringen. Ich muss zugeben, dass ich das bei meiner Tochter nicht geschafft habe.

6. Schaff eine Aufbaufläche

Das Schloss aus Bauklötzen, der Autoparcour, die Playmobilstadt, der Wald für die Schleichtiere, all das baut dein Kind in mühevoller Kleinarbeit auf.

Und am Abend oder spätestens beim nächsten Staubsaugen soll das alles wieder weg?

Tränen und (wie ich finde berechtigter) Protest sind hier vorprogrammiert.

Als ich vor diesem Problem stand, haben mein Mann und ich kurzerhand eine alte Schreibtischplatte mit Rollen versehen und so eine mobile Aufbaufläche geschaffen.

Diese Fläche hat unserer Tochter so manche Tränen erspart und wird übrigens immer noch (mit mittlerweile 12 Jahren) genutzt.

Die Spielplatte/das Spiekplateau: hier d¨rfen Meisterwerke die Nächte überleben - 9 Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer bei minimalistmuss.com

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7. Entrümple regelmäßig mit deinem Kind

Eine oder zwei Entrümpelungsaktionen pro Jahr im Kinderzimmer schaffen wieder Raum, Luft und Ordnung.

Du solltest allerdings nicht alleine durch das Kinderzimmer fegen und alles aussortieren, wovon du glaubst, dass dein Kind es nicht mehr braucht.

Du weißt nämlich gar nicht, was für dein Kind noch wichtig ist oder nicht. Das kann wirklich etwas ganz anderes sein, als du meinst.

Ich habe einmal einen Stoffhasen aussortiert, als meine Tochter zwei Jahre alt war. Ein Jahr später hat sie genau diesen einen Stoffhasen gesucht. Ich muss dir – glaube ich – nicht erzählen, welches Drama es gab, als ich gestanden habe, dass ich den aussortiert habe.

Behandle dein Kind genauso, wie du behandelt werden möchtest. Du möchtest ja auch nicht, dass jemand in deinen Sachen stöbert und entscheidet, was bleiben darf und was weg kommt.

Respektiere die Entscheidung deines Kindes, wenn etwas bleiben soll, was dir ziemlich wertlos vorkommt.

Nimm du jedes Spielzeug in die Hand und frage, ob das bleiben darf oder weg soll. So sortieren Kinder deutlich mehr aus, weil dann die emotionale Distanz zum Spielzeug größer ist, als wenn sie es selbst in der Hand halten.

Und bestimmt zusammen, wohin die aussortieren guten Dinge kommen. Meine Tochter fand es immer klasse, dass das aussortierte Spielzeug arme Kinder bekamen, da fiel das Aussortieren gleich leichter.

8.Mach einen Aufräumplan

Wenn die Kinder größer werden, und du möchtest, dass sie ihr Zimmer aufräumen, hilft oft ein Aufräumplan.

Auf diesem Aufräumplan stehen alle Arbeiten von Papiermüll ins Altpapier, Hefte in den Schulranzen, Bücher ins Regal, Schmutzwäsche in den Schmutzwäschekorb, Bett machen usw. Einfach alles, was du unter „Räum dein Zimmer auf“ verstehst.

Einmal angelegt, verschafft dir dieser Aufräumplan eine enorme Entlastung und deinem Kind eine Aufgabenliste, an der es sich entlanghangeln kann.

9. Stellt gemeinsam Regeln auf

In der Pubertät werden fast alle Kinder zu chaotischen Höhlenbewohnern.

In der Pubertät strukturiert sich das Gehirn neu, es herrscht dort also Chaos. Und da das Äußere auch immer das Innere spiegelt, herrscht auch im Außen, im Zimmer Chaos.

Jetzt heißt es einfach, Augen zu und durch. Sieh es als Übung für dich an, gelassener zu werden.

Etwas kannst du auch in dieser Phase tun: Stellt gemeinsam ein paar grundsätzliche Regeln auf, z.B. dass keine Essensreste, kein benutztes Geschirr und keine Schmutzwäsche im Zimmer herumliegt.

Übe dich darin, dich nicht in die Zimmerordnung einzumischen, auch wenn es schwer fällt. Zeige deinem Kind, dass du seine Auffassung von Ordnung respektierst. Und stell klar, dass du ihm helfen wirst, wenn ihm das Chaos über den Kopf wächst und es sich nach Ordnung sehnt.


Birgit Geistbeck von entspannt-wohnen.com; Gastautor bei minimalistmuss.com

[blue_box] Birgit Geistbeck ist verheiratet, hat eine Tochter und war zunächst als Feng Shui Beraterin und Aufräum-Coach tätig, bevor sie 2012 Entspannt Wohnen gründete. Mit Entspannt Wohnen unterstützt sie Frauen – vor allem berufstätige Mütter – ihren Alltag zu Hause zu vereinfachen, damit sie wieder mehr Zeit für sich haben. Im Wesentlichen geht es dabei um die drei Schritte:

Vereinfachen – Strukturieren – Delegieren.

Ihr Wissen und ihre Tipps dazu vermittelt sie vor allem in Online-Workshops, Webinaren und Selbstlernkursen.

 Klick bei Birgit vorbei: entspannt-wohnen.com[/blue_box]

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