Businesserfolg ohne ein Vermögen für Berater auszugeben – per Mastermindgruppe.
MASTERMIND: jemanden, der auf Grund seiner Intelligenz oder Cleverness die treibende Kraft in der Öffentlichkeit, einer Gesellschaft, oder einer Projektgruppe ist.
MASTERMINDGRUPPE: Eine Gruppe von klugen Köpfen die sich wöchentlich/monatlich/täglich trifft um Herausforderungen (des Einzelnen) gemeinsam anzugehen.
Mastermindgruppen (MGs) helfen Probleme zu meistern, indem sie sich das „Schwarmwissen“ oder die „Gruppenintelligenz“ Anderer zu nutze machen. Als Teil einer MG stellst du, im Gegenzug, natürlich dann auch deine Kompetenzen den Anderen zur Verfügung.
Das Prinzip „Mastermind“ ist nicht neu. Vor mehr als 75Jahren hat Napoleon Hill schon in seinem Buch „Think And Grow Rich“ darüber geschrieben. „Denke und werde reich“ trifft den Nagel auf den Kopf, denn genau dieses Gefühl hatte ich nach jeder meiner Masterminds. Das Gefühl „schneller denken“ zu können als andere und dementsprechend Anderen etwas voraus zu sein.
Die Vorteile einer guten Mastermind:
- Du wirst Teil einer exklusiven Gruppe. Klingt erstmal etwas elitär, aber das Projekt, und somit die Hochwertigkeit der Wissenskenntnisse und des Engagements sollen die Qualität der (End-)Resultate sichern. Das ist eine Vorraussetzung die allen Teilnehmern gleichermaßen wichtig sein muss – wozu sonst das Ganze auf sich nehmen? Die anderen Teilnehmer brauchen dich genauso dringend wie du sie.
- Du bist nicht mehr allein mit deinem Problem. Die Anderen werden sowas wie deine „Geschäftsratgeber“ und du ebenso für sie.
- Du betrittst emotionalneutrales Gebiet. Die anderen Mitglieder wissen nur soviel über dich wie du preisgibst. Du unterhälst dich nicht mit deiner Mutter, Neffen oder Onkel über dein „Problem“. Keiner wird dich betüddeln oder dir vorhalten „unzuverlässig“ zu sein, weil du damals in der 5. Klasse den Hausschlüssel verbummelt hast. Diese Fremden werden dich nicht beschützen, oder zurückhalten wollen, weil du sonst nicht mehr die- oder derselbe bist.
- Zusammenarbeit heißt das Spiel. Eine, oder mehrere Personen, können sich als ideale Berater oder Mentoren herausstellen. Oder du hast das Fachwissen das jemand anders braucht. In jedem Fall denken alle bei allen mit – Zusammenarbeit eben!
- Networking. Wenn du „im Business“ bist, weißt du wie unabdingbar Networking ist. Durch Mastermindgruppen erweitert sich dieser Kreis meist ungemein schnell und die Qualität der Kontakte ist bedeutend höher als sonst. Warum? Weil innerhalb der Mastermindgruppe ein Vertrauen und ein gewisser Kodex herrscht. Wenn du jemandem geholfen hast ein für ihn riesiges Problem zu lösen…. oder wenn du dich zumindest merklich reinkniest, wird dir diese Person das anerkennen. Nicht nur wird sie dir selbst viel bedingungsloser mit ihren Ressourcen zur Verfügung stehen, sondern dich auch so (will heißen: vertrauenswürdig) seinen eigenen Kontakten vorstellen. Und wir alle hören auf die ehrlichen Empfehlungen unserer vertrauten Bekannten.
- Eine neue Lernerfahrung. Wenn die Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen Fachkreisen kommen, kann man sich sicher sein das jeder andere Fähigkeiten, Beziehungen und Erfahrungen hat. Durch das Kommunizieren und Teilen von „Problemen“ wirst du lernen wie die Anderen diese Probleme angehen, sie Verknüpfungen sehen und erstellen und wie sogar simple Formulierungen und Denkansätze einen signifikanten Unterschied machen.
- Werbung. Das knüpft an Punkt 5 an. Wenn du irgendwann in deinem Bekanntenkreis hörst das jemand etwas braucht oder ein Problem hat, wirst du ihm sicher vom Produkt oder dem Service deines Mastermindkollegen erzählen, wenn der sich genau damit befasst. Du hast ja schließlich an seinem Business „mitgearbeitet“, weißt wie hart sie arbeitet und stufst diese Person als vertrauenswürdig ein. Das machen die Anderen auch für dich!
- Wachstum in jeder Hinsicht. Wie schon oben erwähnt: du lernst anders und schneller zu denken. Du bekommst geballtes Wissen in Form von anwendbaren Ratschlägen. Du lernst dich und deine Probleme zu artikulieren. Kommunikation. Motivation. Feedback. Zuspruch bei Unsicherheit ohne Gefahr zu laufen an „übersteigertem Ego“ zu erkranken.
Was eine Mastermindgruppe NICHT ist:
- Es ist KEIN UNTERRICHT. Keine Konferenz wo jemand zum Sprechen und Lehren eingeladen wird. Kein top-to-bottom Prinzip wo einer vorne steht und alle anderen andächtig zuhören.
- Es ist KEIN GRUPPENCOACHING. Die Teilnehmer tauschen sich untereinander aus. Es gibt keinen Gruppenleiter, keinen Sprachführer. Du bekommst das Feedback ALLER Teilnehmer. Natürlich sind einige gesprächiger als andere, aber es sollte darauf geachtet werden das sich alle beteiligen.
- Es geht NICHT UMS NETWORKEN. Huch? Wie jetzt? Aber oben steht doch…. JA! Es werden Kontakte ausgetauscht, Geschäftsbeteiligungen können sich ergeben, die Mundpropaganda kommt ins Rollen weil man von teilenswürdigen Projekten/Dienstleistern und Kompetenzen etc. erfährt. Aber es geht nicht in erster Linie darum zu networken sondern darum Probleme zu lösen!
- Es ist KEINE „STREICHELGRUPPE“. Ja du wirst Bestätigung erhalten, wenn dein Projekt gut ist. Aber wenn dein Projekt schon so gut wäre, bräuchtest du wahrscheinlich keine Mastermindgruppe. Deine Mitglieder werden dir helfen wollen deine Ideen umzusetzen, denn sie wollen das du ihnen hilfst, Mittel und Wege zu finden. Aber sie werden dir auch ehrlich sagen was sie nicht oder schwer machbar finden, denn sie wollen die gleiche Ehrlichkeit von dir. Sei darauf vorbereitet unangenehme Fragen gestellt zu bekommen. Das soll dann nicht dazu dienen eine Idee nieder zu machen (also nicht persönlich nehmen), sondern die jeweilige Person auf Unklarheiten und mögliche Probleme vorbereiten.
Wie organisiert man eine Mastermindgruppe online?
Ich war schon oft Teil von Masterminds. Interdisziplinäre Designteams sind genau das. Als Startupassistentin habe ich einem Eventmanager und einer ‚Special Needs‘ Musiklehrerin geholfen ihr Onlinebusiness im Bereich ökologische und pädagogisch wertvolle Kinderspielzeuge aufzubauen.
Dieses Frühjahr brauchte ich selbst Hilfe mit meinen neuen Geschäftsideen. Ich brauchte emotional Unbeteiligte denen ich meine Ideen „pitchen“ konnte und die mir ehrliches Feedback geben würden. Und so habe ich in einer Facebookgruppe gefragt ob nicht Andere in der selben Situation stecken. Die Resonanz war groß. Und so bin ich vorgegangen:
- Ich habe in einer reinen Frauengruppe nach Teilnehmern gesucht, weil meine Zielgruppe hauptsächlich Frauen sein würden.
- Ich habe alle gebeten mir in 2-3Sätzen zu erklären womit sie Hilfe brauchen und sie danach sortiert.
In meinem Fall ging es darum eine Businessidee zu finden, bzw. die Puzzleteile die ich schon hatte, zu ordnen und ein stimmiges Konzept aufzubauen. Ich wollte „Gleichgesinnte“ mit demselben Problem.- ich habe nicht gefragt aus welchem Fachgebiet sie kommen oder Beruf sie haben, oder sonst noch irgendwelche anderen Kriterien, obwohl man das natürlich machen kann.
- Meine ideale Gruppengröße war 4 (wenn die Treffen live stattfinden ist 6Teilnehmer eine gute Zahl) – insgesamt gab es 4Gruppen zu je 4Teilnehmern. Online-Masterminds sind besser kleiner gehalten da alles, was normalerweise schnell gesagt werden kann, erst aufgeschrieben werden muss.
- Ich habe die „Regeln“ erklärt (siehe oben).
- Wir haben uns auf ein Kommunikationsmedium geeinigt. In unserem Fall war es ASANA, ein Projektmanagementprogramm das eine kostenlose Basisversion hat. Dort hat jede ihren eigenen Projektordner angelegt und die anderen als „followers“ hinzugefügt.
- Wir haben uns einander ausführlich vorgestellt. Persönliche Angaben wie: derzeitige Lebenssituation (Ausgangssituation die es zu ändern galt),
- zum Charakter/Arbeitsweise (da wir uns ja nicht sehen oder hören können und uns besser verstehen wollten)
- zur Idee und „den Problemen“
- Wir haben uns auf einen groben Zeitplan geeignet. In unserem Fall war das Ziel mindestens 1x/Woche jeder Teilnehmerin Feedback zu geben – besser noch alle 4-5Tage.
- Wir haben eine Whatsappgruppe erstellt für schnelles, kurzfristiges Antworten und Austauschen von unterwegs.
Da wir alle, teilweise noch sehr kleine, Kinder und Ehemänner mit ganz unterschiedliche Rhythmen haben, war FLEXIBILITÄT das große Muss. Geeignete Zeiten für Skypedates oder G+Hangouts zu finden war so gut wie unmöglich (obwohl das natürlich für andere durchaus sehr gut funktionieren kann). Telefongespräche unter nur 2Teilnehmern waren da und wir haben es sogar geschafft uns einmal (trotz knapp 600km Distanz) zu treffen, samt Männern und Mäusen.
Sonstige Tipps
- Zur inneren Einstellung:
You get to practice sublimating your ego.
Make it your #1 priority. Try to accept blame for everything. Refuse to take credit for anything. Force yourself to shut your mouth and listen: to your teammates, to the coaches, to the people you’re interviewing. When they stop talking, and you must open your mouth, ask a question. Delight in encouraging others to tell you what they see and what they believe. You can listen to yourself talk any day of the week (and a thousand times on Sundays). P.S.: it’s fucking difficult. That’s why you’re practicing.Zitat aus „What I learned at startup weekend“von profoundreading.com
- Findet euer ideales Medium zur perfekten Kommunikation. Das kann Email/Telefon sein, oder Skype oder G+, oder eine eigene Facebookgruppe
- Es kam folgender Einwand von meinen „Rekruten“ zum Thema Gruppeneinteilung, der natürlich nicht zu verachten ist:
„Und ich fände es nützlich die Gruppen nicht nach Themen zu trennen sondern zu mischen. Denn wenn 5 Leute nicht wissen wie sie ihr Marketing angehen sollen, ist es nicht so passend sie zu einer Gruppe zusammenzusetzen. Sie profitieren eher von denen die da schon gut im Sattel sind.“
Aber meine Erfahrungen aus früheren Masterminds haben mich das folgende gelehrt (Originalauszug aus unseren Mails):Das stimmt so nicht!
Bzw., es stimmt genau so. Sie PROFITIEREN von einer Person, aber lernen nix.
Das ist dann keine Arbeitsgruppe mehr sondern eine Art Mentorship. Einer gibt die Antworten die die anderen „kopieren“ und es endet IMMER gleich. Der Mentor/Experte verteilt Brocken von Lösungen, kann aber gar nicht wirklich alles vermitteln. Und es wird sehr schnell sehr einseitig. Der Mentor gibt und wenn es keinen Gegenexperten gibt der bei ihrem Problem helfen kann, bekommt sie nicht die gleiche Qualität zurück, wird dann des Ganzen (verständlicher Weise) überdrüssig und müde. Die Antworten werden kürzer und über kurz oder lang bricht die Gruppe unverrichteter Dinge ab. Wenn man etwas von einer Person will, aber nicht in gleicher Währung zurückzahlen kann… dann muss man eine andere Währung finden und das heißt dann für Expertenrat mit GELD bezahlen.Es ist VIEL besser einen „knowledge pool“, also eine „Wissensbank“ innerhalb der Gruppe aufzubauen. Jeder hat schon hier und da was gelesen, man diskutiert, tauscht Links aus, wenn einer was gesehen hat das dem anderen hilft. Das hält die Gruppe lebendig. AUSSERDEM und das ist wirklich nicht zu unterschätzen, wirkt eine solche Gruppe wie Gehirnjogging. Es ist erstaunlich zu sehen/hören wie andere denken, dasselbe Problem anders angehen. Und es inspiriert bei der nächsten Gelegenheit, andere, ungewöhnlichere Entscheidungen zu treffen. Der ganze Denkprozess wird viel flexibler und nicht mehr so starr und linear. Glaubt mir, nach einer Weile fühlt es sich so an als würdet ihr „schneller denken“ als andere die nicht in einer Mastermind sind. Man muss nur fair bleiben und immer denken das ihr soviel heraus bekommt wie ihr hineinsteckt. Die anderen werden sehen und DANKBAR sein, wenn du eine Stunde in das Problem eines anderen investiert hast und sie werden es zurückzahlen. - Das Ende einer Mastermindgruppe findet sich wenn:
- das gemeinsame Projekt nicht bei allen dieselbe Priorität hat. Das passiert häufig wenn die Teilnehmer alle noch keine Erfahrung mit Masterminds haben und nicht begreifen das es auch Arbeits- und Zeitaufwand ist (gerade in der ersten Zeit wenn man sich noch nicht kennt).
- aus Teilnehmern Freunde und/oder Geschäftspartner werden. Das ist unglaublich toll, aber einfach kein Mastermindlevel mehr.
- wenn die Herausforderungen genommen und die Probleme gelöst sind. (In Kombination mit Punkt 2 einfach ideal!)
Mein persönliches Fazit:
Ich habe bis jetzt immer nur gute Erfahrungen und steile Lernerfolg durch Mastermindgruppen verzeichnen können. Aus dieser Letzten ist sogar die Idee zu einer Zusammenarbeit entstanden, die wir jetzt gemeinsam ausarbeiten und von der ich bald berichten werde 😉
[grey_box] Noch was in eigener Sache: Ein guter Blog macht sich nicht von selbst. Es sind die Leser die entscheiden was Top und was Flop ist und wer es nach weiter oben schafft.
LESER WIE DU!
Drum: sollte dir mein Inhalt gefallen, dann teile ihn doch bitte mit deinen Freunden. Ich bin eine derjenigen die wirklich drauf achtet was geteilt wird und sich bemüht dann mehr davon bereit zu stellen. Und wenn es was gibt das nich so prall ist, dann sags doch einfach direkt im Kommentar oder per Nachricht! Denn wenn ichs nicht weiß kann ichs auch nich änderen!
Katharina
Sehr schöner Artikel. Macht einem grad Lust, sich auf die Suche nach einer Mastermeind-Gruppe zu machen.
Nic Pinguet
Na ich hoffe doch!
MGs sind viel Arbeit aber alles 3xwert…..
Tamara
Super Artikel! Ich habe genau darüber die letzten Tage nachgedacht, vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl…? 🙂
Kannst / willst / darfst du verraten in welcher FB-Gruppe du auf die Suche gegangen bist? Spontan würde mir keine einfallen, in der ich schon bin, und in der ich die richtigen Mitstreiterinnen vermuten würde, glaube ich.
Liebe Grüße aus Berlin,
Tamara
Nic Pinguet
Hallo Tamara.
Ich habe bei den Mompreneurs gesucht da ich einfach Gleichgesinnte gesucht habe die die Situation (Muttersein) verstehen und trotzdem die Ambition haben als Unternehmerin etwas zu leisten. Ich kann sonst noch „FrauImBusiness“ empfehlen oder „Nie:solo“ oder vielleicht noch „traum.start.business“ oder „Ideenhelden“.
Tamara
Hallo Nic,
wow, das ist ja gleiche eine ganze handvoll Gruppenempfehlungen. Danke! Ich schau mal rein! 🙂
Liebe Grüße
Tamara
Doris
Toller Artikel! Beantwortet mir so einiges 🙂
Nic Pinguet
Danke Doris.
Freut mich das er dir gefällt!
hehocra
Danke für die hilfreichen Informationen und Deinen offenen Einblick. Das hilft mir sehr, weil ich auch gerade überlege… Liebe Grüße, Doreen
Nic Pinguet
Liebe Doreen,
Das freut mich zu hören. Genau das soll es sein: inspirierend! Und ich kann Masterminds nur empfehlen. Diese letzte hat mir gezeigt das mein Projekt einfach etwas zuviel für mich und meine jetzige Situation ist. Sehr schade denn die Idee ist nach wie vor sehr gut. Eine Einsicht die zwar nach viel Grübelei und Kopfarbeit kam, mich aber davor bewahrt hat noch viel mehr Zeit, Arbeit und Geld zu investieren. Dafür habe ich allerdings eine tolle Gleichgesinnte in meiner Mastermindkollegin gefunden und wir stampfen jetzt ein anderes Projekt ZUSAMMEN aus dem Boden. Und die Freude nicht mehr allein arbeiten zu müssen und die Motivation alles in Gang zu setzen ist enorm. Also nichts verloren, sondern nur dazugewonnen 😉