GET SHIT DONE #01 – warum ich 2016 meine Ziele erreichen muss
Dieses Jahr bin ich ganz klassisch zum Jahresbeginn mit neuen Vorsätzen dran – nicht im Herbst (wie sonst immer), nicht zum Frühjahr, sondern tatsächlich zum Jahresbeginn. Und dieses 2016 habe ich zu meinem
GET (SH)IT DONE- Jahr erkoren.
2015 war nämlich die Ruhe nach dem 2014er Sturm und nicht wirklich prickelnd. Das lag, bzw. liegt zum Einen an unserer neuen Wohnsituation: neues Land, neue Sitten, keine lokalen sozialen Kontakte mehr und zum Anderen daran das ich, das Grossstadtkind, jetzt auf dem großen weiten Land… ähm… feststecke. Für mich ist das wie ein Käfig ohne Mauern und daran muss man sich erst gewöhnen.
Und zum Dritten ist da die Erkenntnis das ich mich in eine Situation reinmanövriert habe, deren Konsequenzen ich unterschätzt habe. Ich habe das Ruder aus den Händen verloren und nur noch zugekuckt wie unser (Familien-)Boot so von den Wellen des Lebens hin- un her geschubst wurde.
Waaah, oh Gott, was’n Satz – was für Seemannsgarn!
OK, Schmalz beiseite: Ich habe getan was so viele Frauen tun – ich habe alles was mich, Nic, ausmacht zur Seite geschoben und „das Wohl der Familie“ vorgezogen. Ich habe mich ein großes Stück weit aufgegeben und war dann, surprise-surprise, total unglücklich. Und das Resultat ist:
Ich vermisse mich!
Hinter dem Umzug in die Schweiz steckt natürlich die feste Überzeugung, dass das auf lange Sicht für unsere Familie die beste Lösung ist. Aber die kurzfristige Rechnung sieht einfach so aus:
- der Mann hat nen besseren, interessanteren Job (+)
- er hat einen cooleren Boss der ihn besser zu schätzen weiß (+)
- er muss nicht mehr so viel beruflich reisen, aber kommt immer noch genug weg und zu sehr geilen Orten (++)
- er hat täglich mit interessanten Leuten zu tun und Unterhaltungen auf erwachsenem Niveau
- er hat einen Teil seiner Familie gleich um die Ecke (+)
- die Kids haben viel mehr Platz (+)
- die Kids haben auch Draußen viel mehr kindgerechten Platz (+)
- die Kids haben einen viel entspannteren Papa (+)
- und eine Mama die IMMER da ist (+) – egal ob sie will oder nicht
- die Kids haben ihre Tante gleich um die Ecke (+)
Und ich?
- Ich habe mehr Platz, OK (+)
- ich kann nach Draußen, habe aber nichts wo ich hingehen könnte – außer „Traktor & Kühe kucken“ (-)
- denn, ich bin von den Arbeitszeiten meines Mannes (und dem Auto) abhängig (-)
- Ich habe alle meine Freunde zurückgelassen (-)
- ich habe niemanden der mir die Kinder mal abnehmen kann, (-) oder
- der/die mit mir im selben Boot sitzt und ich kann mich mit niemandem, mal eben so, auf meinem Niveau austauschen (-)
- UND VOR ALLEM: Ich habe meine Arbeit aufgegeben (- – -)
Ja, das musste sein und nein, das war nicht freiwillig, denn
ohne Kindergartenplatz machst Du nix.
Und ja, auch wenn ich natürlich vorab mit all dem einverstanden war, hat es die Sache nicht einfacher gemacht. Und ja, es gab die Tage an denen ich, aus Neid, sauer auf den Mann war – wir teilen einen Haushalt, aber nicht dasselbe Leben. Sich einsam fühlen zehrt an den Nerven und am Selbstwertgefühl. Ich habe mich und meine Zufriedenheit von einer anderen Person abhängig gemacht und ich habe mir eingeredet das ich all das zum „Wohle der Familie“ tue.
Aber jetzt ist aus dem „kurzfristig“ ein „mittelfristig“ geworden und wenn es bisher nicht gut genug war, dann wird es jetzt erst recht nicht reichen. Und wie Frau Frozone so richtig erkannt hat:
„I am this families greater good! I am the greatest good they’re ever gonna get!“
Und auch wenn das jetzt mächtig lustig ist, so steckt doch eine tiefe Weisheit drin:
Als Mütter stehen wir in der VERANTWORTUNG an unser eigenes, bestes Wohl zu denken. Denn NUR wem es gut geht, der kann auch Verantwortung für das Wohl anderer übernehmen.
Und so ist nun GSD2016 geboren.
GET SHIT DONE 2016 ist die Summe aller Maßnahmen die ich dieses Jahr ergreifen werde um mich wieder zu finden.
Und damit es nicht nur Gefasel bleibt, sondern ein messbares Projekt wird, habe ich GSD auf zwei Ziele runtergebrochen:
- ein Businessziel und
- ein privates Ziel
Denn, als Mutter,
- mit neu angeschleppten Kinderkrankheiten hinter jedem Kindergartenbesuch,
- mit immer mal wieder schlaflosen Nächten
- und wirklich, realistisch nur 20 Wochenarbeitsstunden zur Verfügung
da muss man der Enttäuschung und dem Frust ein Schnippchen schlagen und
realistisch planen.
Die Idee ist also beide Ziele im Umfang so anzusetzen das sie, theoretisch, in 9 Monaten schaffbar sind. „Theoretisch“ nur weil eben aus den oben genannten Gründen. Ein 9monatsziel auf 12 Monate ausgebreitet. *Ich hoffe das reicht.
Sollte ich, wider Erwarten (aber natürlich wünschenswert), das Ziel schon eher erreichen, dann wird das Ziel angepasst.
Das ist doch das schöne an Plänen: sie sind flexibel.
Da, wie gesagt, ich nicht nur auf meine Eigenkompetenz bauen kann, sondern auch auf die Gnade der Kindergarten-/Kinderkrankheits- und nicht zu letzt auch Technikgötter angewiesen bin und nicht weiß wie es nächsten Monat oder gar nächste Woche aussieht habe ich
A) eine große Liste mit Jahreszwischenzielen gemacht die ich
Hier füge ich euch bald einen Link zu einem schön getippten Formular ein - ganz bald!
B) jeden Monat zu Rate ziehen und sicherlich auch bearbeiten werde
und last but not least
C) mir wieder ein Bullet Journal zugelegt, in dem ich meine „Woche-zu-Woche“ und „Tag-zu-Tag“-Übersicht behalten will
Klingt nach viel, ist es auch.
Und es ist auch noch längst nicht alles, aber ich bin einfach nicht die Person die alles „mal eben so“ und ohne Plan und Übersicht machen kann. Die Speicherkapazitäten meines Hirns sind einfach zu klein und der Frust später zu groß, wenn ich wie ein Hamster im Rad gestrampelt bin, aber die ganze Energie irgendwo, unmessbar im Limbo verpufft.
Accountability – sich haftbar machen,
wird ja auch immer gepredigt und ist ehrlich gesagt, my least favourite thing an der ganzen Aktion. Nicht das ich meine Erfolge und Misserfolge nicht gerne teile, ich bin und mache mich nur eben sehr ungern angreifbar. Verständlich, oder?!
Denn wenn man grad einen Tiefschlag eingefahren hat (und damit rechne ich natürlich, sonst wäre es keine Herausforderung), dann ist man nicht nur kurzfristig getroffen, sondern verletzlich und angreifbar für doofe Kommentare anderer und die eigenen Zweifel. Und wenn man erst einmal an seiner eigenen Mission zweifelt, dann wird es schwierig sie zu beenden.
Es ist immer einfach im Nachhinein, wenn schon Gras über die Sache gewachsen ist, darüber zu reden – vielleicht sogar darüber zu lachen. Aber will ich mich so ’nackt‘ der Bloggeröffentlichkeit zeigen? Ich könnte ja auch einfach mit einem Monat Verzug, mit mehr Distanz zum Problem berichten???
Es soll aber bekanntlich helfen alles im Hier und Jetzt abzuarbeiten, und so überlege ich noch wie ich mit meiner Angst umgehen werde. Mal sehen ob ich es schaffe…. vielleicht wären ja Periscopes eine Alternative das Thema schnell und schmerzlos abzuhaken???
Es gibt viel zu tun: Packen wir es an!
Was meine genauen Ziele sind, wie meine Umsetzungsstrategie aussieht und wie die ich diese Theorie in die Praxis umsetze erzähle ich euch dann im nächsten Beitrag.
Bis bald,
Nic*
Hier gehts zu:
TEIL 2
[button link=“http://minimalistmuss.com.w01570ed.kasserver.com/wp/gsd02-erfolgsstrategie/“ color=“red“ size=“large“]ERFOLGSSTRATEGIE[/button]
laura
wow ich wünsche dir von herzen, dass du deine ziele erreichst und zurück zu dir findest und glücklicher wirst!<3
minimalISTmuss
Danke dir… und wirste sehen – ende 2016 stehe ich als „Superwoman“ da ;D
Annanikabu
Hui, ich find es super, dass du so ehrlich bist und deine Probleme und Ängste mit uns teilst! Ich bin mir ganz sicher, du wirst das rocken! Auch wenn du erstmal Rückscritte machen wirst, es ist wichtig, dass du an DICH denkst und an dein Wohl – also zieh dein Ding durch. Ich drück dir die Daumen, dass dieses Jahr doofe Kinderkrankheiten fernbleiben und alles so läuft, wie du es dir vorstellst! Bin auch schon gespannt, auf den zweiten Beitrag dazu!
Liebe Grüße
Anna
minimalISTmuss
Danke Anna.
Das geht runter wie Öl.
Ich schreibe schon fleißig und verspreche: Teil 2 wird unterhaltsam!
Sina Jasur
Ha! Dein Beitrag passt bei mir grad wie die Faust auf das blaue Auge! Ich bin grad sauer auf meinen Mann, weil ich eigentlich heute etwas Zeit für mich haben sollte, aber nu hat mein Liebster noch gaaanz viel, gaaanz dringend für die Arbeit zu tun – mal wieder und ich hab die Freude, unsere Kinnigs zu betreuen. Mich nervt, dass seine Arbeit offensichtlich wichtiger ist als meine, weil er natürlich nen (ordentlichen) Verdienstvorspring hat, zum Einen weil ich Frau bin, im Mediensektor gearbeitet hab und natürlich die Kinder bekommen habe, die ganz nebenbei auch seine Idee waren. Jetzt aber ist Schluss damit: mein Ziel ist es zum Ende dieses Jahres ein höheres Monatseinkommen zu erzielen als Ole (so heißt der Verräter), nicht weil ich auf Wettbewerb stehe, sondern damit er keine Ausreden mehr hat. Ha! Dann wird er gucken!
Ich häng mich also einfach an Dich ran ? Und wünsche Dir natürlich, dass Du alle Deine Pläne erfolgreich meisterst, mit Schwung und Schmackes. Freu mich schon auf Deine nächsten Posts! LG, Leidensgenossin äh Sina ❤️
minimalISTmuss
Ja, ich glaube das das bei so einigen gerade Thema ist. Was ich natürlich einerseits gut finde, dann komme ich mir nicht so alleine vor, aber andererseits natürlich auch traurig ist.
Und ich weiß auch was Du meinst – die Argumentation das die Zeit, bzw. das was die Männer in der gleichen Zeit geschafft bekommen mehr (geld-)wert ist, als das was wir machen, habe ich auch schon öfters gehört. Wie dumm oder? So fördert man doch unnötiges Konkurrenzdenken. Und war seine Zeit/ seine Leistung denn eure Diskussion und deine Enttäuschung wert?
Aber ich unterstütze dich da voll: das wär doch was, wenn Du ihn gehaltstechnisch überholst. Vielleicht merkt er ja dann wie egal es ist wer wieviel verdient, solange das keiner zum Thema macht. Und generell wird es ja eh Zeit das wir Frauen mal money-wise nachziehen. Mut auf also und viel Erfolg!
hello-mrs-eve
Ach, verrückt, gerade heute morgen hatte ich dieses Video angesehen, in dem Jade Pinkett Smith darüber spricht, wie wichtig es ist, als Mama und Frau sich selbst treu zu bleiben und sich um seine Bedürfnisse zu kümmern: https://www.youtube.com/watch?v=FQK9Ufr4yrY. Ich wünsche dir fürs neue Jahr, dass du die Balance zwischen Familie und deiner eigenen Herzkraft findest und du beim nächsten Jahreswechsel zufrieden zurück blickst 🙂 Liebe Grüße! Kea
minimalISTmuss
Hello Mrs Eve.
Mich hat das Thema fast das ganze letzte Jahr sehr beschäftigt und nach der richtigen Formulierung für die Dringlichkeit von „Mutterwohl“ gesucht und es klang alles nicht so passend … bis auch ich auf dieses Video gestossen bin und fand das ihre Formulierung, der Gebrauch von „responsibility“ in diesem Zusammenhang einfach genau richtig ist. Also ja, Frau Smith hat auch mich inspiriert. Dank dir für deine Worte hier 😀
Susanne Fischer
Puh, Du bist ja ganz schön ehrlich, so in der Öffentlichkeit. Hut ab. Das traue ich mich nicht. Was könnten denn die potenziellen Kunden denken und so. 😉 Aber es tut gut, zu lesen, dass man eben nicht allein ist und dass Kinderkrankheiten sogar in der Schweiz auftreten. Das mit dem Land kann ich ich als Landei natürlich nur bedingt nachvollziehen, mir kann es gar nicht ländlich genug sein, aber das hat natürlich seine Schattenseiten und nur mit einem Auto ist das die Hölle. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, lese fleißig mit und wenn Du ein Tschakka brauchst, hey, dann melde Dich. Ich glaube, da sind einige, die Dich anfeuern und die Du auch motivierst, mehr mit Plan an das Jahr heranzugehen. Liebe Grüße, Susanne
Irit Eser
Ich drücke dir die Daumen, dass du deine Pläne umsetzt.
Und ich hoffe, du hast einen Ehevertrag, der dich absichert, falls dein Mann mit dem besseren Job sich mal umorientiert. Und eine eigene Rentenversicherung.
minimalISTmuss
Hahahahaha!
Na, soweit kommt es doch nicht. Um die Ehe stehts gut und Mann hat ja auch sofort reagiert als ich meinen Unmut geteilt habe. Es musste halt bei mir im Kopf ‚Klicken‘ das ich nicht sauer auf ihn sein brauch, sondern selbst mehr für mich einfordern muss 😉
Und selbst in dem Moment als der Neid hochkam, war mir klar das das nur ne dumme, kindliche, Abwehrhaltung von mir ist… nur manchmal kann man nicht aus der eigenen Haut: da muss man das Gefühl mal Gefühl sein lassen und den erwachsenen Verstand mal wieder die Zügel übernehmen lassen 😉
Pingback: GET SHIT DONE #02 - Zielsetzung & Erfolgsstrategie - MINIMAL IST MUSS
bknicole
Ich finde es toll, dass du so ehrlich über deine Gefühle schreibst. Ein Umzug, wo man Freunde aufgibt und sein altes Leben hinter sich lässt für den Mann ist sicherlich nicht leicht, vor allem wenn man selbst dafür vieles aufgeben muss. Das zeigt nicht nur, wie sehr du deinen Mann liebst, sondern ab und an sauer zu sein, ist da wsl normal. Immerhinm musst du dir ja nun was komplett neues aufbauen, was in einem anderen Land sicherlich nicht so leicht ist. Ich drücke dir aufjedenfall die Däumchen, dass das klappt und du deine Ziele umsetzten kannst.
alma
ich find es sehr mutig von dir und sehe dein 2015 ein wenig mit anderen augen. Hol dir die Rosinen aus 2015 und 2016 machste dir n leckeres Rosinenbrötchen draus ;-))
– du bist mit deiner Familie umgezogen OHNE das dein Kind einen persönlichen schaden genommen hat sondern daran gewachsen ist (ist mir nicht gelungen!!)
– du bist in einem anderen land und wächst an dir (gezwungenermassen da ja kein life-gegenüber da ist ;-))
– dein blog ist gewachsen, er ist persönlicher und tiefer geworden – danke als Leser an dich
– du willst MEHR, und das ist gut so, denn der mensch wartet immer bis er MUSS, und anscheinend musst du jetzt
– auch wenn du dieses jahr deine geplanten ziele nicht erreichst, hast du eins geschafft….. du bist gewachsen!!!!!
…..bin stolz auf dich
sorry, war jetzt sehr persönlich aber ich würde dir am liebsten nen Ritterschlag geben da ich es toll finde wie du dich der Sache stellst, und als familientherapeutin sehe ich tagtäglich menschen die dies leider nicht machen……
alma
minimalISTmuss
Oh WOW!
Vielen lieben Dank für diesen tollen Kommentar Alma. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
Es hilft ungemein solchen Zuspruch zu bekommen. Obwohl ich gerne ehrlich im „wahren Leben“ bin, kostet es doch sehr viel Überwindung es so in die Öffentlichkeit zu stellen, ohne einen wahren Gegenüber vor sich haben.
Aber so, mit Leuten wir dir, die sich Zeit zu lesen und zu Kommentieren nehmen, da freut ma sich schon drauf weiter zu machen.
Ich glaube der dritte Teil wird nochmal was länger, aber dann, wenn ich mich „erklärt habe“ werden die Beiträge in der Länge „verdaulicher“ – lol…vielleicht… mal schauen wie es sich entwickelt!
Nochmal: vielen lieben Dank!
Pingback: GET SHIT DONE #03 - Ziele 2016
Pingback: MINIMAL IST MUSS | GET SHIT DONE #04 – Januarbilanz