Einfache, effektive Businesslogos.
Nach Helena Bodes Artikel über die „schlanke Gründung“ ihres Labels maru-maru, darf ich euch heute Laila Luisi vorstellen. Laila die Frau hinter dem Label Lettera et cetera in Langnau/Schweiz. Laila berichtet was hinter den Kulissen bei der Erstellung eines Businesslogos so vor sich geht und das „einfach aussehen“ nicht „einfach gemacht“ heißt. Lassen wir aber die Expertin zu Wort kommen – ohne große Umschweife:
Oft kommen Kunden für ein Logo Design mit der Bemerkung: „Es muss nichts wahnsinnig Kompliziertes sein…«nur» Namen und evtuell ein Bildli….“
Der Weg bis „nicht wahnsinnig kompliziert“ ist ein langer Prozess und für den Endbetrachter unsichtbar. Für ein überladenes Logo mit viel Effekthascherei braucht man nicht viel gestalterisches Talent. Die Kunst liegt beim Weglassen und Reduzieren aufs Wesentliche.
«Um Lösungen zu finden, ohne zu suchen, muss man lange gesucht haben, ohne zu finden.» Henri Mouron Cassandre
Am Anfang einer Logoentwicklung steht immer das Gespräch mit dem Kunden
und der gebotenen Dienstleistung. Meist sind das Leute die ich nicht kenne und ich muss mir in diesem Gespräch eine Vorstellung von seinem Stil und seinem Zielpublikum machen. Nach den ersten Eindrücken gehts ans Recherchieren, Skizzieren, Notieren – bis dann mit den ersten Entwürfen und der anschließenden Computerarbeit begonnen werden kann.
Nun gilt es das gesammelte, auszuwerten und auszumisten.
Es ist eine große Herausforderung sich zu entschieden welche Formen, Strukturen und Schriften bleiben, und welche wegfallen. Was bleibt muss harmonisch kombiniert werden, um, in dieser Welt voller Reizüberflutung, überhaupt noch gesehen zu werden.
Ein weiterer Faktor des Erscheinungsbilds ist auch: Wo soll das Logo überall verwendet werden? Nur auf Papier oder kommt es auch auf Fahrzeugen, Schaufenstern, Schildern , Prospekten, Textilien etc. zum Einsatz?
Wenn Papier – welches?
Entscheide ich mich, z.B. für ein effektvolles Papier, fällt das Logo umso schlichter aus, damit die beiden, Logo und Material, nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Dreidimensionalität des Logos. Mann kann ja nicht nur drucken, man kann auch Prägen! Aber sich darüber Gedanken zu machen bringt nur Mehrwert wenn sich „der Effekt“ auch auf die weiteren Hauptprodukte realisieren lässt. Dies sind alles Überlegungen die in den Entwürfen berücksichtigt werden müssen.
Kundenpräsentation
Wenn ich dann soweit bin und 2-3 befriedigende Varianten habe, wird ein Termin vereinbart um die Varianten zu besprechen und Anpassungen anzubringen.
Auch da gilt: weniger ist mehr – Kunden nicht mit 10 Varianten überfordern. Was natürlich nicht heißt dass ich nicht 10 ausprobiert hätte. In die Endauswahl schaffen es nur diese 2-3 Besten.
Ist die Variante entschieden beginnt die Endphase in der das Logo den letzen Schliff erhält. Das ist zum Teil Millimeterarbeit am Computer, damit es auch in einer starken Vergrößerung und in diversen digitalen Formaten besteht und mit allen Druckereibetrieben und Werbetechnikern kompatibel ist.
Gute Inspiration
Eine große Inspiration in Sachen Reduktion aufs Wesentliche, sind für mich Kinderzeichnungen. Im Alter von 4- ca 7 Jahren entstehen „Kunstwerke mit unvoreingenommener Strichführung“. Das soll heißen das Kinder in diesem Alter meist malen ohne kopieren zu wollen. Der Kreativität, der Figur vorm inneren Auge wird ein bewusster Strich gegeben. Herrlich simpel und doch aussagekräftig. Aber versuchen Sie das mal „nach zu machen“.
Als bei uns die Kühlschranktür fast überquoll ab all der so schönen Zeichnungen, veranlasste mich das, eines davon in ein riesiges Wandbild zu verwandeln. Eine unvergessliche und hochwertige Würdigung von Kinderzeichnungen. Seither sind in meiner Werkstatt Lettera et cetera weitere solcher Bilder auch für andere Familien entstanden.
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Seit 2003 ist Laila Luisi mit Lettera et cetera als Schriften und Reklamemalerin unterwegs. In ihrem Kopf sprudeln dauernd neue Ideen, die darauf warten, am passenden Ort umgesetzt zu werden. Ihr Herkunftsland Italien sind in ihren Gestaltungen häufig anzutreffen. Ebenso inspirierten sie ihre Kinder, als sie anfingen zu zeichnen. Durch sie entstand die Idee, naive kindliche Zeichnungen grafisch effektvoll umzusetzen und ganz groß raus zubringen.
Für mehr von Laila, klickt hier vorbei:
www.letteraetc.ch [/blue_box]
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