Einbaudetail: Nischenfenster
In diesem Artikel habe ich euch mein bescheidenes, kleines Traumökohäuschen vorgestellt und im Folgeartikel dann auch gleich warum ich im Wohnbereich Eckfenster haben würde. Und heute möchte ich euch ein weitere Einbaudetail ans Herz legen:
NISCHENFENSTER.
Ein richtig gut geplantes Haus, d.h. ein von innen nach außen geplantes Haus, wird nie viel Schnickschnack als Deko brauchen, um die Menschen zum „WOW!“-sagen zu bringen. Das Interior Design, das Layout und die Fensterplanung, werden dafür sorgen das der Mensch sich sofort drin wohlfühlt und einen Bezug zur Umwelt in der das Haus steht schaffen.
Aber nicht nur die Position der Fenster tragen einen enormen Beitrag zum „Wow-Faktor“ bei, sondern natürlich auch die Größe, Qualität und Art des Fensters. Drum lasst mich erklären was es mit Nischenfenstern auf sich hat.
Nischenfenster sind (vom Innenraumbetrachtet) tief in die Mauer eingelassene Fenster. Das hat zur Folge das sie, von aussen betrachtet, bündig mit dem Mauerwerk sind und innen eine tiefe Fensterbank bieten. Oder ich sollte besser sagen:
eine Bank im Fenster ermöglichen.
Na? Seht ihr euch schon mit heissem Getränk und Buch zufrieden im Nischenfenster sitzen? Egal welches Wetter, ein gut geplantes Haus holt ein Stück Aussenwelt ins Haus hinein und hält euch Plätze in der ersten Reihe und die beste Aussicht aufs Naturschauspiel frei.
Im MIM-Haus würde das wie folgt aussehen:
Ein mittig aufgestellter Esstisch ist klassisch, traditionell und hat was sehr Herrschaftliches. Außerdem sitzt dort jeder „für sich“ an seinem Platz, es fördert die Einhaltung von Hierarchien und festen Rollenverteilungen. Die typische „meeting mit dem Bigboss“ kommt hier in den Sinn, oder „Vater als Familienoberhaupt an einem, Und die Matriarchin am anderen Ende.
Sitzbänke hingegen schaffen automatisch mehr „Wir-Gefühl“. Auf Bänken kann mal eben schnell aufgerutscht werden und es ist eh nicht so ganz klar wer wie weit links oder rechts sitzt. Man kann auch vielleicht nicht so leicht aufstehen und sich vom Geschehen am Tisch entfernen oder abkapseln. Man fragt den, der eh schon steht, ob er nicht noch was aus der Küche holen kann. Ein Beispiel aus den öffentlichen Leben sind natürlich unsere geliebten Biergärten. Die Einschränkung von Bewegungsfreiraum ist nicht immer etwas Schlechtes, sondern kann auch sehr kommunikationsfördernd sein.
Und bei der Größe des Fensters würde es auch für Familienfeiern mit ausgezogenem Tisch passen. Schaut mal:
Das Nischenfenster würde als solche Sitzbank dienen und muss deswegen natürlich bis auf Sitzhöhe runtergebracht werden (~45cm), was wiederum eine sehr ungewöhnliche Höhe und Größe des Fensters sorgen wird. Ich sag ja:
Nischenfenster sind pure Hingucker!
Und kann man hier auch mit der Sitztiefe spielen. Eine tiefe Sitzgelegenheit wie in dem oben gezeigten Bild der Villa G, läd dazu ein die Füsse mit hoch zu nehmen und es sich gemütlich zu machen. Ich persönlich würde es im Esszimmer allerdings bei einer regulären Sitztiefe eines Stuhls oder einer Bank belassen (40-45cm). So kann man bequem dem Tisch zugewandt sitzen, aber das ‚Füsse hochnehmen‘, also parallel zum Tisch sitzen, aka. „lümmeln“, geht nur schwer. Ich würde das Esszimmer als Durchgangs- und Essraum belassen. Flönzen, kuscheln, lümmeln kann im Wohnzimmer.
….oder, wie wäre es schön zurückgezogen in der oberen Etage?
Wenn man sich dafür entscheidet das Dach des Anbaus nicht zu einer begehbaren Terrasse zu machen, würde sich hier ein wunderschönes Nischenfenster ergeben. Unter der Sitzgelegenheit ließe sich such noch fantastisch mehr Stauraum einplanen. Ihr merkt: Das MINIMAL IST MUSS-Haus ist wahrlich als Familienhaus konzipiert!
Natürlich habe ich für euch auch noch weitere Beispiele von Nischenfenstern zusammengesucht.
Die schönsten Nischenfenster.
Welches gefällt euch am besten?
BILD 1
BILD 2
BILD 3
BILD 4
BILD 5
BILD 6
BILD 7
BILD 8
Wolfram Lührig
Mein absoluter Wohn-Traum ist schon lange ein solches Fenster. Vielleicht verwirkliche ich das doch noch irgendwann. Danke für die Anregungen. Meine Favoriten sind Bild 4 und Bild 6 und wegen der Aussicht Bild 1. Die Fenster müssen gefühlt eine bestimmte Dimension haben – nicht zu klein und nicht zu groß.
Nic Pinguet
Das stimmt Wolfram.
„Das Loch in der Wand“ muss zum ganzen Gebäude passen. Aber die Wahrnehmung von Volumen und Dimensionen ändert ja ständig.Es freut mich wenn ich kleine „Ja! Genau sowas!“-Momente bei Menschen hervorrufen kann. Ist doch schön zu träumen wie man es mal haben will/wird. 😉