Besser als Glück – glücklich sein!

Auf Frank Ohlsens Webseite bin ich auf seine Blogparade „Was ist Glück“ gestoßen. Leider habe ich es nicht rechtzeitig geschafft teilzunehmen. Aber das Thema scheint auch sonst so in aller Munde zu sein und ich kann nicht wiederstehen: ich muss meinen Senf dazugeben. Wenn euch mein Senf Lust mehr gegeben hat, dann schaut bei Frank vorbei wo es viele andere Artikel von den verschiedensten Senfmeistern gibt. Dank dir also Frank für den Anstoss – here we go:

Kein Mensch wacht morgens auf und sagt sich: „Boah, ich hoffe heute Abend bin ich mal so richtig unglücklich!“ Glücklich sein zu wollen ist das natürlichste und menschlichste in uns.

Aber irgendwie, je mehr ich darüber nachdenke…In meiner (subjektiven) Wahrnehmung lassen sich die Menschen in meinem Umfeld immer mehr in zwei Gruppen einteilen:

Die Glücklichen und die (vermeintlich) „Glücklosen“.

Nein, wartet, argh… ich fange anders an.

Als Kinder empfinden wir so ziemlich ALLES als Glück … jeden Pups. Ungefähr so:

Später ist das alles nicht mehr ganz so einfach. Für Jugendliche ist das Gras woanders immer grüner ergo: sie sind „unglücklich“ und tragen das zur Schau… auf die eine, oder die andere Weise:

 

Nach dem Schulabschluß, wenn das „wahre Leben“ anfängt ist Glück Selbstbestimmung… und das feiert man:

Mit dem ersten verdienten Geld ist Glück immernoch Selbstbestimmung… aber eher so:

Und so einige bleiben hier. Aber viele, so wie du, denn warum wärst du sonst hier??? kommen an den Punkt… wenn man alles schon einmal gemacht und gekauft hat und es nicht (mehr) glücklich macht. Was dann?….

ODER

 

OK. Wir sitzen also an unserem Schreibtisch, wären gerne glücklich(er) und Parties und andere soziale Events … da sind sind wir jetzt einfach mal rausgewachsen. Wie kommt es denn dass einige von uns so vollkommen Zen und zufrieden mit ihrem Leben sind und andere nicht?

Warum sind manche glücklicher als andere?

Haben sie mehr Glück im Leben gehabt?

oder wieder anders: Woran fehlt es dir? Was müsste geschehen damit du sagen kannst: „Ich habe alles was mich glücklich macht!“ ???

[…kein Stress, ich hab Zeit. Ich warte auf dich. Denk in Ruhe nach… *Aufzugsmusik spielt im Hintergrund]

Sind dir Dinge eingefallen? Sind es materielle Sachen wie Schuhe, Autos, Schmuck, Klamotten? Oder sowas Abstraktes wie „ein bisschen mehr Glück“?

Du bist natürlich nicht blöd. Du weißt das dieser Blog <Minimal ist muss> heißt und ich für weniger Kram plädiere. Ich muss jetzt zwangsläufig klarstellen das materielle Dinge uns nie langfristig glücklich machen können, denn an dem Satz „Ich habe alles was mich glücklich macht!“ ist etwas im Kern ganz schön falsch. Wenn dein „Glücklich sein“ aus Besitztümern zusammengesetzt ist dann musst du ja per Definition untröstbar unglücklich werden wenn dir eins davon abhanden kommt oder kaputt geht.

OK, sagst du jetzt. Fein. Geld würde dich glücklich machen. Geld würde dir so einiges erlauben das dich glücklicher macht.

Ja! Stimmt, sag ich. Dann geh doch mehr arbeiten.

Ach, wie jetzt?! Soviel kannst du gar nicht arbeiten um genug zu verdienen für all das was du dir leisten willst? Und wenn, dann hättest du gar keine Zeit mehr um noch was anderes zu machen??? Ja, das ist ein Teufelskreis denn ich HIER schon mal auseinander genommen habe (Scroll zum unteren Teil wenn dich die Geschichte davor nicht interessiert). Und das was du dir mit dem Geld kaufen könntest wäre auch kein „glücklich sein“, es wäre Genuss. Und man kann des Genusses überdrüssig werden. War das korrektes Deutsch?

Beispiel: Du hast das Geld um dir ein Stück vom geilsten Schockokuchen vom weltbesten Konditormeister zu kaufen. 150€/Stück. Du isst und es ist ein Traum. Du leckst dir sprichwörtlich die Finger danach. Du kannst ein zweites Stück haben und deine Augen sagen JAAAA! und die Zunge auch und der Magen sagt: OK, yeah. Warum nicht?! Und es ist gut, aber es ist mächtig. Und dann geben sie dir ein drittes Stück und du sagt….

So ist das mit den Dingen die du für Geld kaufen kannst. Nach einer Weile widert es dich alles an wenn es nichts Besonderes mehr ist.

Was bleibt also noch? GLÜCK! Du hättest gerne mehr Glück. Das würde dich glücklich machen. Andere scheinen soviel davon zu haben während du….

Yeah, pass auf, ich verrate dir was:

Glück gibt es gar nicht!

WOW! WOW! Beruhige dich. Ich sehe wie dir das Blut zu Kopf steigt und du mir jetzt am liebsten ins Gesicht schreien würdest: „Du nervst Alte! Dann komm doch zu Potte und sag endlich was Sache ist!“ – OK,OK, don’t kill the messenger!

Pass auf, die deutsche Sprache ist da leicht missverständlich weil sich die Worte so ähneln. Glück und glücklich sein. Eins hat zwar oft das andere zur Folge, aber meistens auch nicht. Sie können ganz unabhängig von einander existieren. Andere Sprachen haben es da einfacher, wie im Englischen. Das eine ist LUCK und das andere HAPPINESS. Also Kleeblatt vs. Smiley face.

Happiness / glücklich sein ist etwas was aus dir heraus kommt. Etwas über das du die Kontrolle hast, denn wenn du deine Mundwinkel nicht hochziehst, dann hast du auch kein smiley face. Logisch, oder?!

 

Luck / Glück, ist in unserem Allgemeinverständnis etwas das dir widerfährt. Das dich findet oder sich von dir finden lässt, oder sagen wir so: es kann sich von dir finden lassen. Aber Kontrolle haste keine drüber. Wie ein Geschenk (das Kleeblatt) das dir gegeben wird. Aber meist ist es eben nichts was dir ein anderer geben kann. Glück ist dieses magische, kosmische, schmusipusi Ding das einem auf ganz unerklärliche Weise zu Gute kommt. Ich glaube du verstehst wenn ich sage das ich da so meine Probleme mit habe. Ich mag mich nicht mit Dingen beschäftigen die ich nicht unter Kontrolle habe. Es bringt einfach nichts!

Denn wie oft bitte schön hast du es schon wirklich gesehen, „das große Glück“?

Jaja. Wir alle haben von Leuten gehört die das große Lottolos gezogen haben und Millionäre geworden sind. Aber das ist sooo selten das du wahrscheinlich keinen persönlich kennst, oder?! Und auch unter diesen Lottokönigen gibt es welche die im Nachhinein sagen das das Geld mehr Ärger als Freude gebracht hat. Wenn es DAS GROSSE GLÜCK wirklich gibt, dann ist es meiner Meinung nach etwas so rares das jedem nur einmal im Leben widerfährt. Und ich glaube wir alle haben unser Einwegticket schon gezogen indem wir hier geboren wurden… wir hätten auch Textilfärber in Bangladesch sein können.

Wie würdest du es finden wenn ich sagte dass das Alltagsglück, die kleinen Freuden die manche so oft erleben zu scheinen nicht Glück, sondern Gelegenheiten sind? Eben das: Gelegenheiten sich zu freuen. Und ich behaupte mal das wir alle genau die gleiche Menge an Gelegenheiten haben. Manche wissen sie einfach nur nicht wahr zu nehmen. Die Geschichte mit dem halbleeren/halb vollen Glas und so.

Und jetzt sagste: Na toll. Was kann ich denn dafür das ich von Natur aus Pessimist bin?

Nix. Wie „die Ärzte“ schon gesungen haben „Es ist nicht deine Schuld das es so ist. Es ist nur deine Schuld wenn es so bleibt!“ Wenn du nicht das Glück (da ist es schon wieder) gehabt hast es in die Wiege gelegt zu bekommen dann kannst du daran arbeiten.

Ich will dich dich hier nicht abtörnen indem ich von „Arbeit“ im Sinne von mühselig spreche. Ganz im Gegenteil! Ich versuche dir gerade zu sagen das du das frustrierende Warten auf etwas, das dir ein anderer vielleicht oder vielleicht auch nicht zuspricht, aufgeben kannst. Du brauchst nicht mehr in der Schlange stehen und hoffen. Du kannst nach hause gehen und Kontrolle über dein Leben und deine Lebenseinstellung nehmen. Und du kannst erfolgreich sein.

Denn die chemische Zusammensetzung von Erfolg ist: viele Teile Vorbereitung & 1Teil gut genutzte Gelegenheit.

Und was sind diese Leute die du um ihr Glück, ihre Zufriedenheit beneidest, wenn nicht erfolgreich glücklich?

Du brauchst noch ein Beispiel?

Nehmen wir doch die seit einiger Jahren so boomenden Gesangsshows. Alle der, zumindest halbwegs erfolgreichen, Teilnehmer haben viele viele Jahre Gesangsübung. Selbst die die noch nie zuvor vor großem Publikum gesungen haben, haben lange lange Zeit still und leise im eigenen Kämmerlein geprobt und geübt. Sie haben an sich GEARBEITET und haben dann die GELEGENHEIT genutzt dort aufzutreten.

Der der am Ende am meisten und besten an sich gearbeitet hat, im Verlauf der Show, gewinnt. Aber wissen alle das Singen nicht alles ist. Sie haben sich auch noch erfolgreich beim Publikum beliebt gemacht. Auch eine Form von Arbeit.

Aber wie kommt es dann das unter all den vielen Gewinnern die es im Laufe der Jahre gab so viele so schnell wieder in Vergessenheit geraten sind?

Ich glaube sie haben sich zu sehr auf ihr „Glück“ verlassen. Dabei war es ja nie Glück, sondern harte harte Arbeit, die sie aber nie als solche wahrgenommen haben. Sie haben nicht (schnell genug) gelernt das nach der großen Show die harte harte Arbeit weitergeht.

>>> Jetzt wisst ihr auch was ich letzte Woche mit meiner harschen, komplett politisch unkorrekten Äußerung unter Punkt 2) gemeint habe. 😉

Die Moral von der Geschicht?

[Tweet „Du, Schätzelein, bist hier der Kapitän der „SS Mein Leben“.“]

Übernimm das Kommando, setz die Segel und dann „Volle Fahrt voraus“!

Wie? Na, ich gebe dir schonmal 22Tipps gleich HIER.

Und wenn euch dieser Beitrag gefallen, zum schmunzeln gebracht hat, dann würde ich mich wahnsinnig freuen wenn ihr ihn an eure Freunde weiterleitet.

Let’s spread the Schmunzel!

Bilder: die oben gezeigten Bilder sind Illustration von der wundervollen Margaux Motin. Alltagssituationen herrlich ehrlich und fabelhaft französisch. Je t’aime Margaux!

---

Noch was in eigener Sache: Ein guter Blog macht sich nicht von selbst. Es sind die Leser die entscheiden was Top und was Flop ist und wer es nach weiter oben schafft. LESER WIE DU!  Drum: sollte dir mein Inhalt gefallen, dann teile ihn doch bitte mit deinen Freunden. Ich bin eine derjenigen die wirklich drauf achtet was geteilt wird und sich bemüht dann mehr davon bereit zu stellen. Und wenn es was gibt das nich so prall ist, dann sags doch einfach direkt im Kommentar oder per Nachricht! Denn wenn ichs nicht weiß kann ichs auch nich änderen!

ICH ZÄHL AUF DICH!