Alt+Neu kombiniert: Stilmix bei der Inneneinrichtung
Modetrends kommen und gehen manchmal schneller als das man sie also solche wahrnimmt. Ein Trend der sich jetzt schon im dritten Jahr hält ist definitiv der BOHO-Stil. Erst die immer gern genommene Anlehnung an das Zigeuner- Nomadenleben, dann etwas mehr „Indianisch“ (also native american) und dieses Jahr mehr in die tribal afrikanische Richtung. Und während die Modeindustrie die „Trendsetterei“ ja bis ins kleinste Detail ausschlachtet und uns gerne weismacht das wir 684198 Accessoires brauchen um „Boho“ zu sein, sollte man sich doch mal vor Augen führen wofür dieser Lebensstil eigentlich steht.
BOHO ist das Leben in schillernden Farben, das aber mit wenig auskommt.
Alle Nomadenkulturen, egal ob Nord- und Südamerikas, Afrikas, Indiens oder unser europaeigenen „Zigeuner“ haben doch das folgende gemein:
- Per Definition besitzen sie wenig, da sie ja reisen
- das was sie besitzen hat höchste Funktionalität
- oder hat ungemein hohen sentimentalen/traditionellen Wert
- und die Lebensdauer eines jeden Objekts wird, durch gute Pflege, verlängert.
Wer schonmal längere Zeit mit dem Rucksack unterwegs war weiß genau wie das ist. Das Leben „on the road“ ist so reich an Erlebnissen und Erfahrungen und wenn man nach mehreren Wochen oder Monaten der Reise eine Bestandsaufnahme seines „Equiments“, seiner Habseeligkeiten macht fällt einem auf das alle Dinge und Kleidungsstücke die oben genannten Kriterien erfüllen. Man hat nicht viel und was man hat ist höchstfunktionell. Das was sich bewährt hat, wurde häufig gepflegt/gewaschen und geflickt wenn es doch mal nachgab. Die Souvenirs die man dann doch hat „mitgehen lassen“ sind klein, aussergewöhnlich (sonst wären sie ja nicht als „habenswert“ in dein Auge gesprungen) und haben nichts untereinander gemein als das sie dich an eine ausserordentliche Zeit in deinem Leben erinnern.
BOHO als Einrichtungsstil.
Boho Tafel / von Stylingon.com
BOHO ist natürlich ein Sommerthema, denn im Sommer lässt es sich leicht mit wenig auskommen. Und auch dieses Jahr ist schon vorraus zu sehen das wir hier und da, überall ein bisschen den locker lässigen Hippystyle nicht entkommen werden. Wollen wir auch nicht, oder?!
Bohemien Stil wohin man schaut…. eben auch in Inneneinrichtungsfragen. Ich habe diese schöne Zusammenfassung in Tafelform gefunden die die häufigsten Assoziationen zu „BOHO“ auflistet.
Und während die einen voll drauf abfahren unkonventionell, wild, ein bisschen seltsam und exotisch zu sein und ihre künstlerisch extrovertierte Seite exzentrisch ausleben, sind andere doch eher leiser unterwegs. Oder würden doch gerne ’nur ein wenig‘ wilder sein.
Auf meiner Suche nach schönen Bildern im Netz habe ich, auf den ersten Blick, so viele Nuancen gefunden das ich erst einmal sortieren musste. Ich bin dann letztlich auf 4 Hauptkategorien gekommen (wobei mein Hauptaugenmerk auf der „Bohoausprägung“ von Inneneinrichtungen lag. und die lautet nun wie folgt:
Die Minimalisten
Farblich schlicht, wenn nicht sogar monochrom gehalten, Einsatz von Texturen und Mustern in ganz wenigen Mengen, aber immer zentral und sofort offensichtlich, sodass es gleich in seiner schlichten Eleganz ins Auge springt. Eleganz ist hier auch das Hauptattribut. Nichts olles Altes oder Schludriges sondern schön alles aufpoliert.
Der Stil der BohoMinimalisten. Einrichtungsideen bei minimalistmuss.com
Der ordentliche Stadtbohème
Der ordentliche Stadtbohème hat gerne verschiedene Farben und Muster um sich er/sie auch mal freudig kombiniert – in moderaten Massen. Man wird auch hier und da ein vintage Trödelstück finden, aber alle drei (Farbe, Muster und Trödel) haben ihre designierten Plätze im Haus die gezielt für sie ausgesucht wurden. So wie der farben- und musterfreudige Teppich der den Raummittelpunkt bildet oder die gerahmte Bildergallerie aus Omas Strickuntersetzern im Flur. Aufgeräumte Fröhlichkeit würde ich das Ganze nennen.
Der Stil des Stadtbohème. Einrichtungsideen bei minimalistmuss.com
Der Ferienbohème
Ach ja, der Ferienbohème… definitiv ein Träumer der etwas nostalgisch seinem letzten Strandurlaub hinterherhängt. Und so sieht dann auch sein Zuhause aus. Ein Memoarium aus Souveniers vergangener Ferientage. Natürliche Materialien wie Steingut, Treibholz und Baumwolle/Leinen mag er/sie. Vieles Importierte, manches Selbstgemachte und natürlich auch ein bisschen was neu gekauftes das seinen Platz dort findet wo eben noch einer ist. Weniger überlegt, sondern eher angereichert zusätzlich zu dem was schon da ist an Deko. Wenn man Festverbautes wie ein Waschbecken im marokkanischen Stil und/oder Fliesen aus Griechenland findet dann steckt auch etwas vom ordentlichen Stadtbohème in ihm. Einheitlich, oder ortsverwandt müssen seine Fundstücke nicht sein, schliesslich heisst BOHO auch sorgenfrei und chaotisch.
Der Stil des Ferienbohème. Einrichtungsideen bei minimalistmuss.com
Der Bohoknall
Was bleibt ist nur noch der Stereotyp eines wanderlustigen Zigeuners. Der Typ dem es um Farben, Formen, Muster, die Zwischenmenschliche Wärme, den Esprit des Gebens und der Freude am Leben geht. Und hier wird nicht so sehr darauf geachtet wie etwas/jemand aussieht, sondern wie es sich anfühlt. Und am besten fühlt es sich an wenn es intensiv erlebt wird.
Oder wie würdet ihr es beschreiben?
Der totale Bohoknall. Einrichtungsideen bei minimalistmuss.com
Wie wird mein Heim mehr BOHO?
Egal welcher Typ BOHO ihr seid oder gerne wärt, wie bekommt man denn jetzt hin das das eigene Heim ein bisschen hippy, lockerer, entspannt-fröhlicher wirkt? Na, indem man einfach mal etwas „die Kontrolle“ abgibt. Meine oben genannten Beispiele der „Boho-Ausprägung“ zeigen ganz deutlich was getan werden muss:
Die Dinge einfach unperfekt akzeptieren, belassen und auch noch stolz als solche ausstellen.
Das essenzielle am Nomaden-/Zigeuner/Bohostil ist doch die Unabhängingkeit und „Leichtigkeit des Seins“ einzufangen und dabei der Tradition, der eigenen Herkuft, der Reichhaltigkeit des Lebens in seiner unperfekten Form Raum zu gewähren.
Am Mittwoch findet ihr hier auf MINIMAL IST MUSS eine wundervolle Art wie ihr aus dem was ihr schon zu hause oder in der Familie besitzt etwas tolles „Neues“ zu machen (oder machen zu lassen). Lasst euch überraschen!
No Comments